ETH Zürich: Neue Aspekte in der Stammzellentwicklung  

erstellt am
12. 01. 04

Zürich (alphagalileo) - Aufgrund ihres therapeutischen Potenzials bilden Stammzellen heute ein Schwerpunktthema biomedizinischer Forschung. Um aber dieses Potenzial verwirklichen zu können, müssen die Signalfaktoren bekannt sein, welche die Entwicklung einer Stammzelle in die verschiedenen Zelltypen eines Organismus steuern können. Ein wichtiger Faktor in der Stammzellbiologie ist das Signalprotein «Wnt». Bei etlichen Arten von Stammzellen, wie z.B. embryonalen Stammzellen oder Stammzellen des Zentralnervensystems, führt «Wnt» zur Zellvermehrung, während gleichzeitig die Entstehung ausgereifter Zelltypen unterdrückt wird.

Stammzellen verschiedener Herkunft reagieren unterschiedlich
Wissenschaftler vom Institut für Zellbiologie der ETH Zürich haben nun in Zusammenarbeit mit dem Max Planck Institut in Freiburg eine neue Rolle von «Wnt» entdeckt. In einer Studie, die im Wissenschaftsmagazin Science und am 8. Januar 2004 auf Science Express erscheint, zeigen die Forschenden, dass «Wnt» in Stammzellen des peripheren Nervensystems keinen Einfluss auf die Vermehrung der Stammzellen hat, sondern im Gegenteil die Entstehung bestimmter Nervenzellen anregt. Stammzellen verschiedener Herkunft scheinen also recht unterschiedlich auf gleiche Signale ihrer Umgebung zu reagieren. Für eine (zurzeit noch visionäre) Stammzelltherapie könnte das bedeuten, dass ein bestimmter Stammzelltyp z.B. für die Behandlung einer bestimmten Nervenkrankheit in Frage käme, für die Therapie einer anderen Krankheit oder Verletzung hingegen ungeeignet wäre.
 
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