LR Bischof: Alkoholverbote sind zuwenig, Eigenverantwortung ist gefragt
Bregenz (vlk) - Vorarlberg wird in den kommenden fünf Jahren der Schauplatz des größten
österreichischen Vorsorgeprogrammes sein, das bisher vom Fonds Gesundes Österreich mitfinanziert wurde.
Das Thema: Jugend & Alkohol. Denn Alkohol ist die mit Abstand am meisten konsumierte Droge unserer Jugend und
nicht nur wegen der gesundheitlichen Schäden, sondern auch in sozialer Hinsicht eine große Bedrohung.
Gesundheits-Landesrat Hans-Peter Bischof: "Wir wollen mit diesem Projekt die Gefahren des Alkohols für
Kinder und Jugendliche verringern."
Am Freitag (16. 01.) fiel im Landhaus in Bregenz mit der ersten Sitzung des Lenkungsaus-
schusses unter Leitung von LR Bischof der Startschuss für die Umsetzung des mehrjährigen Aktionsplanes.
Dabei wurden die Grundpfeiler für die konkrete Umsetzung des Projektes festgesetzt. In den kommenden Jahren
werden eine Fülle von Aktionen und Veranstaltungen zu diesem Thema organisiert, so Bischof: "Mit Verboten
allein werden wir nichts ausrichten. Wir müssen die Jugendlichen zu einem eigenverantwortlichen und kritischen
Umgang mit der Droge Alkohol heranführen."
Um dieses Ziel erreichen zu können, ist dauernde Aufklärungsarbeit notwendig, ist sich der Landesrat
bewusst. Auf Initiative des Landes wurde deshalb von der Stiftung Maria Ebene das Projekt "Jugend & Alkohol"
erarbeitet. Erfreulicherweise ist es gelungen, auch zahlreiche Partner aktiv in dieses Konzept einzubinden: Lebensmitteleinzelhandelsketten,
Gastronomie, Gemeinden, Exekutive, Schulen, Kuratorium für Verkehrssicherheit, Ärztekammer usw. Gemeinsam
sollen die Gefahren des Alkohols für Kinder und Jugendliche vermindert werden.
Die Umsetzung der Maßnahmen wird auf lokaler Ebene in den Gemeinden stattfinden. Dabei geht es darum, die
Bevölkerung auf breiter Basis über die Problematik zu informieren und das Bewusstsein dafür zu schärfen.
Dazu soll es eine Vielzahl von Aktivitäten geben, u.a. ein attraktives Angebot an alkoholfreien, preiswerten
Getränken in der Gastronomie oder Aktionen gegen das sogenannte "binge drinking" (in kurzer Zeit
werden möglichst große Alkoholmengen konsumiert). Beim Projekt "Bob" geht es darum, dass in
einer Gruppe von Jugendlichen im Voraus ein Fahrer bestimmt wird, der keinen Alkohol trinkt. Damit will man verstärkt
dem Problem Alkohol am Steuer bei jungen Autofahrern entgegen wirken.
"Unser Ziel ist, dass Kinder und Jugendliche ihre Eigenverantwortung im Umgang mit Alkohol stärken. Wir
wollen, dass die Bevölkerung über dieses Thema gut informiert wird und damit erreichen, dass Erwachsene
ihr eigenes Verhalten überdenken. Denn sie haben eine große Vorbildwirkung auf junge Menschen",
so Landesrat Bischof.
Das für den Zeitraum 2004 bis 2008 konzipierte Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund zwei Millionen. Die
Finanzierung erfolgt im Wesentlichen über den Fonds Gesundes Österreich und den Fonds Gesundes Vorarlberg.
Die Projektleitung erfolgt durch Primar Univ.-Prof. Reinhard Haller von der Stiftung Maria Ebene. |