Leoben (idw) - Fünf europäische Großforschungsprojekte sowie kleinere Projekte mit einem
Gesamtvolumen von rund 12 Millionen Euro wurden bislang im Rahmen einer Forschungskooperation zwischen der österreichischen
Montanuniversität Leoben und der Ecole des Mines de Paris abgewickelt.
"Wir haben die Kooperation mit dieser hervorragenden französischen Universität vor rund zehn Jahren
begonnen", erklärt Professor Peter Moser vom Institut für Bergbaukunde der Montanuniversität
Leoben, "und die Forschungsprojekte behandeln insbesondere den Bereich der Gewinnung von Rohstoffen mit Sprengarbeit
sowie das Entwickeln neuer Vortriebsmaschinen für den Berg- und Tunnelbau."
Regelmäßiger Erfahrungsaustausch
Seit dem Jahr 1999 treffen sich die Experten aus Frankreich und Österreich einmal jährlich in
wechselnder Reihenfolge in Paris bzw. Leoben zu Forschungsseminaren. Im Rahmen des letzten Treffens an der Montanuniversität
diskutierten 25 Leobener und Pariser Rohstoffforscher gegenwärtige Forschungsprojekte. Die Schwerpunkte der
Seminardiskussion waren um die Bereiche Tiefbohrtechnik, Felsmechanik (Hohlraumstabilität), mechanische Gesteinsgewinnung
mit Vortriebsmaschinen und Sprengtechnik angesiedelt.
Sieben Dissertationen
Insgesamt sieben abgeschlossene Dissertationen gehen auf die gemeinsamen Forschungsprojekte zurück. Drei weitere
Dissertation stehen zur Zeit in Ausarbeitung. Zudem hält Professor Moser vom Bergbaukundeinstitut in Leoben
seit seiner Rückkehr von einer Gastprofessur an der Ecole des Mines de Paris die Funktion eines "Directeur
de Recherche Habilité" am Centre de Géotechnique et d'Exploitation du Sous-sol an der Ecole
des Mines.
Rückblick und Ausblick
"Wir haben im Rahmen der letzten Tagung auch ausführlich über die sehr konstruktiven letzten
fünf Jahre diskutiert", erklärt Professor Moser, "um aus den durchgeführten wissenschaftlichen
Projekten auch eine strategische Ausrichtung für zukünftige gemeinsame Arbeiten festzulegen. Als Ergebnis
der Diskussion zeigte sich, dass die erfolgreiche Kooperation auf eine exzellent strukturierte Forschungskooperation
zurückgeht, die aus analytisch experimentell geprägten Beiträgen aus Leoben und numerisch modellierungsorientierten
Forschungsansätzen aus Paris besteht."
Zukunftsperspektiven
Als strategische Ausrichtung für die Zukunft wurde beschlossen, den gemeinsamen Bereich der Rohstoffgewinnung
mit Sprengtechnik weiterzuführen und den Bereich der Felsmechanik stärker als bisher in gemeinsamer Kooperation
zu führen. "Wir überlegen auch eine Zusammenarbeit in den Bereichen der Rohstoffpolitik auf europäischer
Ebene und der Tiefbohrtechnik", so Professor Moser abschließend. |