Patientensicherheit wird erhöht und gleichzeitig Geld gespart
Wien (bpd) - „Einem österreichischen Team gebildet aus Transfusionsmedizinern und Ingenieuren
unter der Leitung von DI. Dr. Thomas Walla und Univ. Prof. Dr. Paul Höcker, ist es gelungen Blutprodukte und
Transfusionen sicherer zu machen“, gab FP- Gesundheits- staatssekretär Univ. Prof. Dr. Reinhart Waneck am
Donnerstag (15. 01.) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den beiden Wissenschaftern
bekannt. „Damit ist österreichischen Wissenschaftern einmal mehr ein intelligentes Produkt geglückt,
welches nicht nur die Sicherheit der Patienten erhöht, sondern auch hilft die Gesundheitsausgaben zu senken.“
Kernelement des bereits im AKH Wien erprobten Systems, sei ein elektronisches Label auf Blutbeuteln. Dieses erfasse
laufend die Temperatur des Blutproduktes und speichere Über- sowie Unterschreitungen des zulässigen Lagertemperaturbereiches.
Damit werde sichergestellt, dass die Einhaltung der Kühlkette - die ein wesentliches Qualitäts- und Sicherheitsmerkmal
für Blutprodukte darstelle – lückenlos überwacht werden könne, fasste Waneck zusammen.
Neben der Temperaturerfassung, die berührungslos ausgelesen und angezeigt werden könne, ermögliche
das elektronische Label die Speicherung aller Produktdaten wie Blutgruppe, Ablaufdatum und Logistikdaten. Damit
werde es im Zusammenwirken mit einem ebenfalls neu entwickelten IT -System möglich, eine optimale Verwendung
der Blutprodukte im Sinne des „Blutsparens“ zu gewährleisten, so Waneck. „Das bedeutet, dass der Verwurf von
Blutprodukten in Folge von Lagertemperaturüberschreitungen und/oder suboptimaler Logistik minimiert wird“,
sagte Waneck, der davon ausgeht, dass dieses neue System rund 3,6 Millionen Euro einsparen werde können.
„Das System bietet darüber hinaus für Arzt und Patient eine Erhöhung der Sicherheit, da es Verwechslung
von Blutprodukten bei der Transfusion und damit lebensbedrohliche Zwischenfälle weitestgehend verhindert“,
so Waneck. Der Arzt werde während der gesamten Transfusion durch das System unterstützt, da der Abgleich
Blutprodukt - Blutproduktempfänger automatisch durchgeführt werde. Die gesamte Dokumentation des Transfusionsvorganges
erfolge ebenfalls durch das System, sodass der eigentlichen Kerntätigkeit - nämlich der Transfusion –
noch mehr Zeit als bisher gewidmet werden könne, betonte Waneck. Das System entlaste somit den Arzt von der
manuellen Dokumentation und von zeitaufwändiger Papierarbeit.
„Das eben abgeschlossene Pilotprojet im AKH Wien hat gezeigt, dass das System die gestellten Erwartungen voll erfüllt
und die Verwendung von Blutprodukten sowohl für Patient als auch Arzt sicherer und für den Krankenhauserhalter
effizienter macht“, zeigte sich Waneck erfreut und sagte seine Unterstützung für einen weiterreichenden
Einsatz in Österreich zu. So seinen die nächsten Schritte etwa der probeweise Einsatz im Bereich des
Blutspendewesen und in einem Spitalsverbund. |