Schüssel: Ferrero-Waldner soll erste Bundespräsidentin Österreichs werden  

erstellt am
15. 01. 04

ÖVP-Bundesparteivorstand nominiert Ferrero-Waldner einstimmig als Kandidatin =
Wien (övp-pd) - Nach dem Bundesparteivorstand der Österreichischen Volkspartei präsentierte am Donnerstag (16. 01.) ÖVP- Bundesparteiobmann Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner als Kandidatin der Österreichischen Volkspartei für die Bundespräsidentschaftswahlen im kommenden April. "Benita Ferrero-Waldner hat unsere volle Unterstützung. Wir haben diesen Vorschlag heute einstimmig bestätigt", sagte der Bundeskanzler, der sich ausdrücklich bei den anwesenden Mitgliedern des Personenkomitees "Wir für Österreich - wir für Benita", Kurt Bergmann und Monika Bleckmann, für ihre persönliche Unterstützung für Ferrero-Waldner bedankte.

Der Bundeskanzler verwies vor allem auf zwei Aspekte: Zum einen habe Ferrero-Waldner nicht ihr ganzes Leben in der Politik gearbeitet. Nach ihrem Studium und Stationen in der Wirtschaft, bei den Vereinten Nationen und im diplomatischen Dienst habe sie neun Jahre, "20 Prozent ihres Lebens", in der Politik verbracht. "Daher auch die Breite, daher auch das Verständnis" - dies verschaffe ihr einen "ganz anderen Zugang" zum Amt. "Die Bürgerinnen und Bürger Österreichs werden darüber entscheiden, wen sie in der Hofburg haben wollen", sagte Schüssel. "Jemandem mit dem Qualifikationsprofil einer Frau Dr. Benita Ferrero-Waldner", jemanden, der fünf Sprachen spreche, "und jemand, der mit seiner Persönlichkeit auch in schwierigen Situationen punkten kann".

Zum zweiten habe mit Benita Ferrero-Waldner erstmals in der Geschichte eine Frau "die realistische Chance, von den Österreicherinnen und Österreichern in das höchste Amt der Republik gewählt zu werden", so Schüssel. Ferrero-Waldner habe Erfahrung mit dieser Art von Premieren, schließlich sei sie auch "die erste Staatssekretärin im Außenamt" gewesen, die erste Außenministerin Österreichs, "und es wäre schön, wenn sie auch die erste Bundespräsidentin unserer Heimat werden würde".

Er, Schüssel, kenne Benita Ferrero-Waldner nun seit neun Jahren, als Staatssekretärin im Außenamt und als Außenministerin. "Ich weiß, dass niemand das Amt so kompetent, so engagiert, loyal, mit so viel Freude und mit ihrem eigenen Stil, mit ihrer Persönlichkeit, ausfüllen könnte. Sie ist für uns die beste Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten", so Schüssel. Diese Einschätzung habe Ferrero- Waldner als Vertreterin Österreichs durch neun Jahre bewiesen: "Außer Bruno Kreisky gibt es keinen, auch nicht Alois Mock oder mich, der dieses Amt länger ausgeübt hat", erinnerte der Bundeskanzler.

Ferrero-Waldner habe dies in der "wohl schwersten und herausforderndsten Zeit" der Sanktionen der EU-14 bewiesen, in der sie mit "souverän, mit Gelassenheit und Härte, aber auch mit Freundlichkeit und Beharrlichkeit Österreichs Sache verteidigt" und alles zu einem guten Ende geführt habe.

Der Bundeskanzler erinnerte auch an Ferrero-Waldners Verdienste um die österreichische EU-Präsidentschaft 1998, in der es "auch die Außenministerin Österreichs war, die durchgesetzt hat, dass damals, im November 1998 die Beitrittsverhandlungen mit sechs Kandidatenländern begonnen" hätten. Dass der EU-Vorsitz Österreichs eine "Erfolgsgeschichte geworden ist, organisatorisch und inhaltlich, ist ihre Leistung", hob der Bundeskanzler hervor.

Weiters ging Schüssel auf Ferrero-Waldners Leistungen als OSZE- Vorsitzende "parallel zu den Sanktionen" und auf ihre Verdienste um die Absicherung des UNO-Standortes Wien ein, weiters auf die Vorbereitungen Österreichs auf die EU-Erweiterung, die "in ihren bewährten Händen" gelegen sei.
 
     
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