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Steuer-/Wirtschaftspolitik – Steuerreform |
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erstellt am
15. 01. 04
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Bures:
Aus dem Sunnyboy Grasser wurde ein »Minister Nimmersatt«
Kräuter: SPÖ legt Minderheitsbericht in der Causa Grasser vor - »erschreckendes
Sittenbild«
Wien (sk) - Die SPÖ wird heute im ständigen Unterausschuss des Rechnungshofausschuss einen
Minderheitsbericht nach sechsmonatiger Untersuchungsdauer zur Causa Grasser abgeben, da der Mehrheitsbericht der
Regierungsparteien "jeder Beschreibung spottet", so SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter
Mittwoch (14. 01.) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Bundesgeschäftsführerin
Doris Bures. Der Minderheitsbericht der SPÖ zeichne ein Sittenbild des Finanzministers, der "offensichtlich
seine Funktion völlig missversteht und Österreich als einen Selbstbedienungsladen sieht", so Bures.
Aus dem "Sunnyboy" sei ein "Minister Nimmersatt" geworden, stellte Bures fest. Zu den zentralen
Kritikpunkten gehöre Grasser Homepage, der Sozialfonds des Ministers, der Verkauf der Bundeswohnbaugesellschaft,
der Voest-Verkauf und die weit überhöhten Berater- und Werbungskosten.
Der Minderheitsbericht der SPÖ sei ein Versuch "Licht ins Dunkel bei Karl-Heinz Grasser zu bekommen",
führte Bures weiter aus. Von den Regierungsparteien sei das aber immer boykottiert worden, so sei auch abgelehnt
worden, den Finanzminister vorzuladen. Bei der Finanzierung der Homepage Grassers sei der Finanzminister eindeutig
seiner Steuerpflicht nicht nachgekommen. Sämtliche Experten seien der Ansicht, dass bei der Transaktion von
175.000 Euro von der Industriellenvereinigung an den "Verein zur Förderung der New Economy", der
Grassers Homepage betreibt, Schenkungssteuerpflicht entstanden sei. Zudem stehen sich die Aussagen von Grasser
selbst, der behauptet, die Homepage diene rein privaten Zwecken, und der Aussage von Staatsekretär Finz, der
unterstreicht, die Homepage sei dienstlich und diene der Darstellung als Minister, diametral gegenüber, so
Kräuter.
Feste stehe jedenfalls, dass Steuerleistungen nicht erbracht wurden und Grasser steuerrechtlich nicht korrekt vorgegangen
sei, unterstrich die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin. Grasser nehme für sich Sonderrechte in Anspruch,
die durch "lächerliche Gutachten" von Staatssekretär Finz gestützt werden, kritisierte
Bures. Die Zuwendungen der Industriellenvereinigung an Grasser dürften sich jedenfalls bezahlt machen, denn
der Minister sei nun stolz darauf, die Körperschaftssteuer auf 25 Prozent gesenkt zu haben. "Das kommt
vor allem den Mitgliedern der Industriellenvereinigung zugute, keinesfalls aber den Klein- und Mittelunternehmen",
sagte die SPÖ-Politikerin.
Weitere Kritik äußerten Bures und Kräuter am Sozialfonds des Ministers, der nun tatsächlich
gegründet wurde. Damit werde verschleiert, dass Grasser für empfangene Honorare ebenfalls keine Steuern
bezahlt habe, und nun hänge er sich auch noch "ein soziales Mäntelchen" um. "Das ist mehr
als peinlich", findet Bures. Es stehe fest, dass er Honorare für Vorträge kassiert habe. Dieses
Geld sei "zwischengeparkt" worden, und jetzt drücke sich Grasser mit der "sehr komplizierten
Gründung des Fonds vor seiner Steuerpflicht", sagte die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin.
Wieder nehme Grasser für sich ein Sonderrecht in Anspruch, denn bei dem sehr ähnlich gelagerten Fall
des Burgschauspielers Otto Tausig, der seine Honorare tatsächlich seit Jahre für karitative Zwecke spendet,
fordert der Minister sehr wohl Steuerleistungen ein. Selbst befolge er aber seine Steuerpflicht nicht, kritisierte
Bures. "Es ist daher klar, dass die Causa 'Sozialfonds' einer steuerrechtlichen Überprüfung unterzogen
werden muss. Denn es darf keine Sonderrechte für einen nimmersatten Minister geben", unterstrich die
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin.
Als die größte Vermögensverschiebung in der Zweiten Republik bezeichnete Bures den Verkauf der
Bundeswohnbaugesellschaften (Buwog). "Keiner kann sagen wie hoch die Erlöse aus diesem Verkauf sind",
kritisierte Bures. Wenn es tatsächlich nur 500 Millionen Euro seien, dann könne man auf keinen Fall von
Wirtschaftlichkeit sprechen, wie es Rechnungshof-Präsident Fiedler ausdrückte. "Dafür werden
die Mieter nicht mehr wissen, wer der Eigentümer ist, und sie müssen mit satten Mieterhöhungen rechnen."
Außerdem seien "satte Beraterprovisionen" in der Höhe von 10,9 Millionen Euro geflossen. Auch
hier wurden laut Bures Millionen an Steuergeldern in den Sand gesetzt, da das Ministerium das Verfahren selbst
kostengünstiger durchführen hätte können.
Besonders die Rolle des Immobilienmaklers Plech sei zu hinterfragen, der einerseits im Aufsichtsrat der Bundesimmobiliengesellschaft
sitze und andererseits Vermittlungshonorare in der Höhe von mehr als 600.000 Euro für die Übersiedelung
des Justizministeriums einstreifte, wies Kräuter hin. "Es sind Sitten eingerissen, die unerträglich
sind", sagte der SPÖ-Politiker. "Wenn er soviel Geld im öffentlichen Auftrag kassiert, hat
er im Aufsichtsrat nichts verloren", so Bures. Denn Plech habe auch dafür gesorgt, dass ein Gebäude
der BIG nun leer steht - das ehemalige Handelsgericht in der Wiener Riemergasse - und nun keine Mieteinnahmen lukriert
werden können. "Private Geschäfte sind ihm wichtiger als seine Aufgaben als Aufsichtsrat."
Für Bures ist das unvereinbar und Plech sollte aus dem Aufsichtsrat ausscheiden. Plech könne alles tun,
weil er der beste Freund des Finanzministers sei. "Das sind Zustände, die an eine Bananenrepublik erinnern,
und daran ist Grasser Schuld", schloss Kräuter. |
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Grasser soll Spendernamen nennen
Pilz: Wenn der Finanzminister derartige Nehmer-Qualitäten hat, dann soll er auch sagen,
von wem
Wien (grüne) - Peter Pilz verlangt von Finanzminister Karl-Heinz Grasser, die Namen der Spender
für seinen Sozialfonds offenzulegen. In einer Pressekonferenz argumentierte der Abgeordnete Peter Pilz am
Mittwoch (14. 01.) Vormittag: "Wenn der Finanzminister derartige Nehmer-Qualitäten
hat, dann soll er auch sagen, von wem." Schließlich handle es sich um einen Fonds des Ministers Grasser
und nicht des Privatmann Grasser. Weiter überzeugt ist der Grün-Mandatar, dass der Finanzminister Spenden,
die er im Zusammenhang mit Vorträgen erhalten habe, versteuern müsste und dies auch bis spätestens
März tun sollte.
Als Beleg dafür, dass Grasser seinen Fonds nicht als Privatperson betreibt, brachte Pilz eine eidesstättige
Erklärung von Minister-Sekretär Fritz Simhandl vor. Dieser hatte darin angegeben, gemeinsam mit einem
Notarsubstituten bei der Finanzprokurator erfragt zu haben, unter welchen Voraussetzungen die Gründung einer
Stiftung bzw. eines Fonds erfolgen könne. Zweck sei es gewesen, "Herrn Minister (!) Mag. Karl-Heinz Grasser
über die Rechtsmeinung der Finanzprokurator informieren zu können".
Daraus schließt Pilz, dass Grasser den Fonds als Minister gründen wollte und dann müsse er auch
"mit Sicherheit" angeben, wer die Spender seien - ob dies etwa Firmen wie DaimlerChrysler oder EADS seien,
oder aber Grassers Mutter, Tante und Erbtante.
Auch gefällt es dem Grün-Mandatar wenig, dass Simhandl als Vertreter der Industriellenvereinigung im
Minister-Büro sitzt. Es brauche eine saubere Trennung zwischen Regierung, Parlament und Interessensvertretungen.
Dass Simhandl als einziger Jurist im Kabinett des Finanzministers sei, könnte ja der Grund sein, warum jetzt
im Wesentlichen eine "Steuerreform für Reiche und Traktorfahrer" präsentiert worden sei. |
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Lopatka: Unerträgliche Polemik von SPÖ und Grünen
Steuerreform entlastet Mittelstand, bringt Verbesserungen für Familien und sichert
den Wirtschaftsstandort Österreich
Wien (övp-pk) - "Vollkommen aus der Luft gegriffen" sind für ÖVP-Generalsekretär
Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka Behauptungen von SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures und des Grünen-Abgeordneten
Peter Pilz, dass die Steuerreform in erster Linie Mitgliedern der Industriellenvereinigung (IV) zu Gute komme.
Im Gegenteil würden alle Österreicher von der Reform profitieren, sagte Lopatka am Mittwoch (14. 01.).
Ein Blick auf die Sachlage zeige, dass von den 300.000 Unternehmungen in Österreich 100.000 Kapitalgesellschaften
seien und Körperschaftssteuer zahlen. Für die restlichen 200.000 Unternehmen, die Einkommensteuer zahlen,
sei der Steuersatz auf den nicht entnommenen Gewinn halbiert worden. "Mit diesen beiden Entlastungen decken
wir 90 Prozent der Beschäftigen in Österreich ab, was vor allem im Sinne der Standortsicherung von Bedeutung
ist", so Lopatka.
"Durch diese Steuerreform werden außerdem die kleinen Einkommen besonders berücksichtigt, denn
mit den beiden Etappen der Steuerreform werden ab 1. Jänner 2005 zu den bisher schon steuerfreigestellten
2,2 Millionen 350.000 bisherige Steuerzahler keine Steuern mehr bezahlen", so Lopatka.
"Auch der grüne Abgeordnete Peter Pilz ergeht sich lieber in unsachlicher Polemik, anstatt die gesamte
Reform zu betrachten", so Lopatka weiter. Wenn Pilz von einer Steuerreform für die Reichen und die Traktorfahrer
spreche und außerdem behaupte, dass die Reform die Handschrift der IV trage, dann habe er anscheinend die
familienfördenden Maßnahmen nicht bemerkt: "Gerade Alleinerziehende waren bisher echt benachteiligt
gegenüber Familien mit einem Doppeleinkommen. Wir schaffen im Rahmen der Steuerreform diese Benachteiligung
ab. Dadurch, dass wir den Kinderzuschlag als Negativsteuer konzipiert haben, profitieren genau diejenigen, die
es am nötigsten brauchen. Das bedeutet ein Fangnetz für jene Gruppen, die am stärksten armutsgefährdet
sind."
"Man sieht, dass die Steuerreform allen Österreichern zugute kommt", so Lopatka. "Aber statt
dies zuzugeben ergeht sich die Opposition lieber in Polemiken und unwahren Behauptungen, die jeder Grundlage entbehren." |
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Prinzhorn: Kritik der SPÖ volkswirtschaftlicher Nonsens
KöSt-Senkung kein »Steuergeschenk an kleinen Teil der Wirtschaft«
Wien (fpd) - Der freiheitliche Budget-, Finanz-, und Industriesprecher, DI
Thomas Prinzhorn, bezeichnete am Mittwoch (14. 01.) die Kritik der Opposition an der
Steuerreform als konzept- und ideenlos.
"SPÖ-Budgetsprecher Matznetter sollte sich zumindest entscheiden, wie er seine Polemik anlegt, wenn er
schon glaubt, bei so einem ernsten Thema polemisieren zu müssen. Gestern noch kam die Steuerreform zu spät
und war zu wenig, heute spricht er von einer Husch-Pfusch Aktion. Da kennt sich keiner mehr aus, wahrscheinlich
nicht mal er selbst", kommentierte Prinzhorn den Schlingerkurs der Sozialisten.
Matznetter leide zudem an "volkswirtschaftlicher Kurzsichtigkeit", wenn er im Zusammenhang mit der KöSt-Senkung
auf 25% von einem "sehr deutlichen Geschenk für einen ganz kleinen Teil der Wirtschaft" spreche.
Prinzhorn: "Matznetter hat offenbar wenig Ahnung von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen. Über
61% der unselbständigen Beschäftigten sind nämlich bei Kapitalgesellschaften - also jenen, die KöSt-pflichtig
sind - angestellt. Der KöSt-Satz im internationalen Wettbewerb ist also höchst maßgeblich für
den Arbeitsmarkt, insbesondere für die Sicherung und die Schaffung von Arbeitsplätzen am Wirtschaftsstandort
Österreich." |
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BMF: Pilz operiert ausschließlich mit durchsichtigen Unterstellungen
Parlamentarische Immunität des Grün-Abgeordneten wird für persönlichen
Rachefeldzug missbraucht
Wien (bmf) - Probleme mit der Realität scheinen Herrn Pilz andauernd zu verfolgen: Anders wäre
es nicht zu erklären, dass die zweifelsfreie Existenz eines rechtsgültigen Bescheides des Amtes der Wiener
Landesregierung im Zusammenhang mit dem "Karl-Heinz Grasser Sozialfonds" schlicht und einfach ignoriert
wird. Und dies, obwohl der Abgeordnete Pilz als Mitglied des Nationalrates die bundesgesetzlichen Grundlagen für
das Stiftungs- und Fondswesen mehr als kennen müsste.
Peter Pilz setzte demgegenüber in der Pressekonferenz vom Mittwoch (14. 01.) vielmehr
seinen beispiellosen Feldzug gegen Mitarbeiter des Bundesministeriums für Finanzen im Zusammenhang mit dem
Sozialfonds fort. In beschämender Art und Weise missbraucht der seltsame Grün Politiker seine politische
Immunität, um unbescholtene Bürger zu kriminalisieren. Peter Pilz, angetrieben von einem nicht nachvollziehbaren
persönlichen Hass, konstruiert abstruse Zusammenhänge, die fern ab jeglicher Realität sind.
Faktum ist, dass bereits am 9. Dezember 2003 im Zusammenhang mit diesen Behauptungen gegen den Abgeordneten Pilz
sowohl eine zivilrechtliche Klage beim Handelsgericht Wien, als auch eine strafrechtliche Anzeige wegen Verdachts
der Verleumdung bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht worden sind. Abzuwarten bleibt, ob Pilz den Mut besitzt,
sich von seiner Immunität durch den Nationalrat entbinden zu lassen, um sich persönlich den ordentlichen
Gerichten zu stellen. |
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Wir versuchen prinzipiell, an dieser Stelle
Aussendungen
aller der vier im Parlament vertretenen Parteien aufzunehmen
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