Neue OP-Methode wurde erstmals in Mitteleuropa durchgeführt
Wien (rk) - Gleich an zwei Patienten wurde am Mittwoch (14. 01.)
im Wilhelminenspital des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) erstmalig in Mitteleuropa eine neue Operationsmethode
gegen das so genannte obstruktive Schlafapnoesyndrom (Schnarchen mit Atemstillstand) durchgeführt.
Gefährliche Folgen für "Schnarcher" durch OP verhindern
Bei der neuartigen Operationsmethode handelt es sich medizinisch betrachtet um einen relativ kleinen Eingriff,
der jedoch für die Betroffenen nicht nur eine erhebliche Verbesserung der Lebens- und Schlafqualität
sondern auch der Lebenserwartung bedeutet. "Durch das nächtliche Schnarchen kommt es mehrere Male zum
Atemstillstand, was einerseits zu einem Sauerstoffmangel und andererseits zur Ausschüttung von Stresshormonen
führt", erklärt Prim. Dr. Michael Arnoldner, der die Operationen heute im Wilhelminenspital durchführte.
Folgen des Schnarchens seien extreme Müdigkeit aufgrund der beeinträchtigen Erholung während des
Schlafes, aber auch Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfälle oder Herzinfarkte konnten beobachtet
werden. Während bisherige Standardoperationen oftmals nur geringe Erfolge bei den Betroffenen gezeigt haben,
liegen für die in Mitteleuropa neuartige OP-Methode in den Vereinigten Staaten in der Zwischenzeit außerordentlich
gute Ergebnisse vor.
Patienten nach einstündiger Operation wohlauf
Das obstruktive Schlafapnoesyndrom entsteht durch ein Zusammenfallen der Weichteile des Rachens während
des Schlafes. Bei der aus den USA stammenden OP-Methode wird ein Faden durch die Zunge gezogen und ein zweiter
um das Zungenbein. Beide Fäden werden mit einer kleinen Titanschraube am Unterkiefer befestigt. Faden und
Schraube werden im Wachzustand vom Patienten nicht bemerkt, verhindern jedoch im Schlaf das Zusammenfallen der
Weichteile. Die heutigen Eingriffe dauerten jeweils etwa eine Stunde. In wenigen Tagen werden die beiden Patienten
schmerzfrei sein. Der Behandlungserfolg lässt sich in einigen Wochen ersehen, der behandelnde Arzt zeigt sich
jedoch zuversichtlich. "Beide Operationen sind gut verlaufen", so Arnoldner. |