Straßburg (evp-ed) - "Ich begrüße den Willen der irischen EU-Ratspräsidentschaft,
den Stillstand nach dem ergebnislosen EU-Gipfel in Brüssel über eine Verfassung der Europäischen
Union zu überwinden", sagte die ÖVP-Delegationsleiterin im Europäischen Parlaments, Ursula
Stenzel, am Mittwoch (14. 01.) anlässlich der Plenardebatte über das Programm
der irischen Präsidentschaft in Strassburg. "Je länger dieser Zustand andauert, desto schwieriger
wird eine Einigung. Es ist aber durchaus im Interesse Österreichs, dass in den wesentlichen Fragen der Stimmgewichtung
im Rat und der Zusammensetzung der Kommission Fortschritte erzielt werden", betonte Stenzel.
Die ÖVP-Europaparlamentarierin wies erneut darauf hin, dass mit dem vorläufigen Scheitern der Regierungskonferenz
natürlich kein vertragsloser Zustand eingetreten sei. "Der Vertrag von Nizza hat weiterhin seine Gültigkeit.
Auch die europäische Integration mit ihren positiven Auswirkungen auf Frieden, Stabilität und Wohlstand
in Europa kann nicht rückgängig gemacht werden", so Stenzel. Europa befinde sich jedoch am Vorabend
schwieriger Verhandlungen über den nächsten EU-Finanzrahmen und kurz vor der am 1. Mai stattfindenden
Erweiterung um 10 Staaten. "Daher sollten alle Tendenzen und Drohungen Europa in ein Kerneuropa und 'den Rest'
zu spalten durch eine gemeinsame Überwindung des politischen Stillstandes gebannt werden. Dazu kann und wird
hoffentlich die irische Ratspräsidentschaft erfolgreich beitragen", so Stenzel.
Die ÖVP-Delegationsleiterin forderte auch nachdrücklich, all jene Bereiche, in denen in der Regierungskonferenz
bereits Übereinstimmung erzielt wurde, zusammenzufassen und umzusetzen. "Die Regierungskonferenz hat
- das darf man nicht vergessen - doch in weiten Bereichen des Verfassungsentwurfes gute Ergebnisse gebracht. Das,
was man hier bereits geschafft hat, darf nicht verloren gehen und sollte unter keinen Umständen zurück
in die Verhandlungsmasse fallen", forderte Stenzel abschließend. |