BM Pröll: Das Unwiederbringliche in Natur und Umwelt bewahren
Wien (umweltministerium) - "Mit dem Kampf um das Unwiederbringliche in der Natur und Umwelt
hat der österreichische Verhaltensforscher Konrad Lorenz frühzeitig die vielfältigen vernetzten
Zusammenhänge der Ökologie erkannt sowie entscheidende Impulse für das ökologische Gewissen
gesetzt", erklärte Umweltminister Josef Pröll am Dienstag (13. 01.) anlässlich
der Vergabe des Konrad-Lorenz-Preises an die Umweltorganisation Greenpeace.
Mit der Preisverleihung an Greenpeace werde ganz im Sinne des großen österreichischen Nobelpreisträgers,
der "unablässige Kampf um das Einmalige in der Natur und nicht bloß anthropozentrische Umwelthygiene
betrieben", so Pröll.
Der Umweltminister erinnerte daran, dass "Greenpeace Österreich" seit 1983 vor allem mit seinen
Schwerpunktaktivitäten für eine Anti-Atompolitik, eine Eindämmung der CO2-Emissionen, für die
Einführung einer ökologisch orientierten Energiepolitik, einer nachhaltigen Wald- und Forstwirtschaft
ohne Importe von Holz aus Urwaldgebieten und für den Artenschutz eintrete. Derzeit besonders groß geschrieben
werde der Kampf gegen den Einsatz der Gentechnologie in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelproduktion sowie
gegen Patente auf Gene und Lebewesen. "Darin sehe ich trotz manchmal unterschiedlicher Vorgehensweisen oftmals
auch eine Übereinstimmung mit Zielsetzungen, die dem Umweltminister ebenso wie dem Landwirtschaftsminister
ein besonderes Anliegen sind", so Pröll.
Schließlich ist Lorenz auch deshalb kein leichter Fall, weil er viele Widersprüche in sich vereinte:
Der Prophet, der vor den ‚acht Todsünden der Menschheit‘ und der Zerstörung der Natur warnte, andererseits
trotzdem hoffte, der Mensch werde sich durch Vernunft und Bildung retten können. Mag auch die heutige Form
der Forschung durch qualifizierende Verfahren, durch statistisch ausgewertete Experimente, aber auch durch genetische
Untersuchungen weitgehend anders verlaufen, Lorenz prägt unser Welt- und Naturverständnis bis heute –
auch wenn uns das manchmal gar nicht mehr bewusst ist.
"Die Organisation Greenpeace hat mit dem Anforderungsprofil öffentliche Wirksamkeit, Niveau im Sachlichen
und Mut bewiesen, dass Initiative und Engagement für den Natur- und Umweltschutz nicht Selbstzweck, sondern
ein wesentlicher Antrieb für die Kultur einer pluralistisch demokratischen Gesellschaft ist. Deshalb freue
ich mich besonders über die Entscheidung der Konrad-Lorenz-Jury den Preis an Greenpeace zu vergeben",
schloss Umweltminister Pröll. |