Vergabe des Konrad-Lorenz-Preises an Greenpeace  

erstellt am
14. 01. 04

BM Pröll: Das Unwiederbringliche in Natur und Umwelt bewahren
Wien (umweltministerium) - "Mit dem Kampf um das Unwiederbringliche in der Natur und Umwelt hat der österreichische Verhaltensforscher Konrad Lorenz frühzeitig die vielfältigen vernetzten Zusammenhänge der Ökologie erkannt sowie entscheidende Impulse für das ökologische Gewissen gesetzt", erklärte Umweltminister Josef Pröll am Dienstag (13. 01.) anlässlich der Vergabe des Konrad-Lorenz-Preises an die Umweltorganisation Greenpeace.

Mit der Preisverleihung an Greenpeace werde ganz im Sinne des großen österreichischen Nobelpreisträgers, der "unablässige Kampf um das Einmalige in der Natur und nicht bloß anthropozentrische Umwelthygiene betrieben", so Pröll.

Der Umweltminister erinnerte daran, dass "Greenpeace Österreich" seit 1983 vor allem mit seinen Schwerpunktaktivitäten für eine Anti-Atompolitik, eine Eindämmung der CO2-Emissionen, für die Einführung einer ökologisch orientierten Energiepolitik, einer nachhaltigen Wald- und Forstwirtschaft ohne Importe von Holz aus Urwaldgebieten und für den Artenschutz eintrete. Derzeit besonders groß geschrieben werde der Kampf gegen den Einsatz der Gentechnologie in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelproduktion sowie gegen Patente auf Gene und Lebewesen. "Darin sehe ich trotz manchmal unterschiedlicher Vorgehensweisen oftmals auch eine Übereinstimmung mit Zielsetzungen, die dem Umweltminister ebenso wie dem Landwirtschaftsminister ein besonderes Anliegen sind", so Pröll.

Schließlich ist Lorenz auch deshalb kein leichter Fall, weil er viele Widersprüche in sich vereinte: Der Prophet, der vor den ‚acht Todsünden der Menschheit‘ und der Zerstörung der Natur warnte, andererseits trotzdem hoffte, der Mensch werde sich durch Vernunft und Bildung retten können. Mag auch die heutige Form der Forschung durch qualifizierende Verfahren, durch statistisch ausgewertete Experimente, aber auch durch genetische Untersuchungen weitgehend anders verlaufen, Lorenz prägt unser Welt- und Naturverständnis bis heute – auch wenn uns das manchmal gar nicht mehr bewusst ist.

"Die Organisation Greenpeace hat mit dem Anforderungsprofil öffentliche Wirksamkeit, Niveau im Sachlichen und Mut bewiesen, dass Initiative und Engagement für den Natur- und Umweltschutz nicht Selbstzweck, sondern ein wesentlicher Antrieb für die Kultur einer pluralistisch demokratischen Gesellschaft ist. Deshalb freue ich mich besonders über die Entscheidung der Konrad-Lorenz-Jury den Preis an Greenpeace zu vergeben", schloss Umweltminister Pröll.
 
zurück