»Südtirol im Dritten Reich«  

erstellt am
14. 01. 04

Publikation des Landesarchivs wird in Innsbruck vorgestellt Schule / Kultur
Bozen (lpa) - Die nationalsozialistische Besatzungszeit von September 1943 bis zum Kriegsende 1945 in Südtirol und Norditalien wird in der Publikation "Südtirol im Dritten Reich" aufgearbeitet. Am Dienstag, 20. Januar, wird das vom Südtiroler Landesarchiv herausgebrachte Buch im ORF-Kulturhaus in Innsbruck vorgestellt.

Im Zusammenhang mit der Präsentation des Buches "Südtirol im Dritten Reich" werden unter der Leitung von Elsbeth Wallnöfer Köstlin Gerald Steinacher (Südtiroler Landesarchiv), Martha Verdorfer (Historikerin), Günther Pallaver (Historiker und Jurist) und Martin Kofler (Studienverlag Innsbruck) über die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Südtirol diskutieren.

Buchvorstellung und Diskussion finden

am Dienstag 20. Jänner 2004 um 18 Uhr im ORF-Kulturhaus Tirol Rennweg, Innsbruck

statt.


Das von Gerald Steinacher vom Landesarchiv herausgebrachte Buch stellt eine Bilanz der jüngsten Forschungen über die Zeit zwischen 1943 und 1945 in Südtirol dar. Die NS-Besatzungszeit vom 8. September 1943 bis zum Kriegsende 1945 ist ein zentraler Abschnitt der Südtiroler Zeitgeschichte. Das Die Mehrheit der Südtiroler empfand den Einmarsch der Wehrmacht 1943 nach 20 Jahren faschistischer Herrschaft als eine Art nationale Befreiung. Die von manchen erhoffte Annexion Südtirols an das Dritte Reich blieb jedoch aus, dafür wurden der NS-Einfluss und die Kriegsfolgen massiv spürbar. Die Italiener in der Provinz Bozen erlebten den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht am 8. September 1943 hingegen als schlagartige Bedrohung ihrer Existenz. Die deutsche Besatzung führte zu einer verstärkten Abgrenzung der Sprachgruppen. Nach 1945 gab es wechselseitige Schuldzuweisungen, zudem relativierten und verdrängten beide Lager die eigene Verstrickung in Nationalsozialismus und Faschismus.
 
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