Rasche und effiziente Maßnahmen zur Kontrolle verdächtiger Stoffe
Straßburg (evp-ed) - "Um den Kampf der Europäischen Union gegen die Produktion und
den Vertrieb neuer synthethischer Drogen effizient zu gestalten, muss die EU in der Lage sein, sehr rasch auf das
Auftauchen neuer Drogen reagieren zu können", sagte der EVP-ED- Sicherheitssprecher Dr. Hubert Pirker
am Dienstag (13. 01.) vor Journalisten in Strassburg. Das Plenum des Europäischen
Parlaments nahm heute mit breiter Mehrheit einen Bericht des ÖVP-Europaparlamentariers an, in dem Pirker eine
drastische Vereinfachung und Entbürokratisierung des von der Kommission vorgeschlagenen Verfahrens fordert.
"Die EU muss in dieser Frage rasch und entschlossen handeln können. Ewige Verfahrensabläufe und
überbordende Bürokratie sind hinderlich. Die zuständigen Experten müssen schnell entscheiden
können", so Pirker.
Mit seinen Änderungen stellte Pirker ein dreistufiges verfahren auf die Beine, dessen erste Phase in einer
Frühwarnung durch Europol und die nationalen Zweigstellen der EU-Drogenbeobachtungsstelle in Lissabon besteht.
"Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine neue synthethische Droge in Massenproduktion gehen kann,
wird diese Frühwarnung sofort einem wissenschaftlichem Ausschuss weitergeleitet, der umgehend eine umfassende
Risikobewertung vornimmt. Auf Basis dieser Risikobewertung kann dann ein schnelles Verfahren auf EU-Ebene eingeleitet
werden, dass die notwendigen chemischen Substanzen zur Herstellung dieser Droge in allen EU-Staaten unter Kontrolle
stellt", fasst Pirker das Kontrollverfahren zusammen.
Die Kommission hatte in ihrem Vorschlag einen Wust an bürokratischen Maßnahmen vorgesehen, der den Apparat
gelähmt und ein schnelles Durchgreifen verhindert hätte. "Ich habe diese Unsinnigkeiten beseitigt.
Es kann nicht angehen, dass sich die Kommission nach einer Entscheidung der wissenschaftlichen Experten und nach
der begründeten Wanrung von Europa noch eine Letztentscheidung über ein weiteres Vorgehen vorbehalten
will", sagte Pirker. "Jetzt haben wir ein vereinfachtes System, das sehr rasch zu Entscheidungen kommen
kann. Es ist mir auch gelungen zu verankern, dass in Zukunft bereits ein schriftlicher Antrag von einem Drittel
der Mitgliedstaaten für die Durchführung einer Risikobewertung genügen soll. Auch wird das Parlament
künftig über die von den Mitgliedstaaten ergriffenen Maßnahmen sowie die Auswirkungen der Entscheidung
laufend unterrichtet", sate der ÖVP-Europaparlamentarier.
Mit der heute im Europaparlament beschlossenen Gemeinsamen Maßnahme werden künftig alle neuen synthetischen
Drogen und neuen Suchtstoffe, einschließlich derjenigen, die als Arzneimittel definiert werden könnten,
in den Anwendungsbereich der Ratsentscheidung fallen. "Was Europa im Kampf gegen synthethische Drogen tun
kann, haben wir hiermit effizient getan", ist Pirker abschließend zufrieden. |