Vorsitzwechsel in der Landtagspräsidentenkonferenz
Bregenz (vlk) - Seit Juli letzten Jahres stand Vorarlbergs Landtagspräsident Manfred Dörler
der Präsidentenkonferenz vor. Mit Jahresbeginn übergab Dörler den Vorsitz turnusgemäß
an seinen niederösterreichischen Kollegen Edmund Freibauer. In seiner Bilanz weist LTP Dörler auf die
gute Kooperation in den Ausschüssen des Österreich-Konvents hin, bekräftig jedoch neuerlich die
Forderung nach einer Stärkung der Länder.
Die Landtage, so LTP Dörler, sprechen sich klar für die Erhaltung der eigenen Gesetzgebung und die Stärkung
der Verfassungsautonomie aus. Dörler: "In vielen Bereichen kann die Gesetzgebung des Bundes auf eine
Ziel- und Rahmengesetzgebung zurückgeführt werden, die den Ländern größere Spielräume
in der Ausführungsgesetzgebung überlässt. Das politische System in den Ländern und die Verwaltungsorganisation
soll weitgehend autonom geregelt werden können." Seitens der Präsidentenkonferenz herrsche gedämpfte
Zuversicht, was die Stärkung der Länder anbelange. Im Österreich-Konvent seien aber nach wie vor
stark zentralistische Tendenzen erkennbar. Diesen gelte es im Sinne der Bewahrung der Eigenständigkeit der
Länder und des bundesstaatlichen Prinzips entgegen zu wirken.
Im vergangenen halben Jahr befasste sich die Präsidentenkonferenz auch stark mit der künftig neuen EU-Verfassung.
"Diese", so LTP Dörler, "bringt eine Aufwertung der Regionen mit sich. Dazu wird es nötig
sein, die neuen Mitwirkungsrechte der Länder auf europäischer Ebene auch innerstaatlich abzusichern."
Seitens der Präsidentenkonferenz wurde deshalb die Forderung erhoben, den Bundesrat als Sprachrohr der Länder
zu stärken. |