Mitteleuropäischer Katholikentag  

erstellt am
26. 01. 04

Bischof Schwarz eröffnet Doppelausstellung »Unter Hakenkreuz und Titostern« und »Kultur des Friedens« – Zahlreiche Veranstaltungen als Rahmenprogramm
Klagenfurt (pgk/sl) - Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz eröffnet am Montag (26. 01.) um 19 Uhr im Diözesanhaus in Klagenfurt die Doppelausstellung „Unter Hakenkreuz und Titostern“ und „Kultur des Friedens“. Bei der Eröffnung wird der Marburger Weihbischof Dr. Anton Stres zum Thema „Kultur des Friedens“ sprechen. Die Doppelausstellung ist einer der diözesanen Schwerpunkte im Rahmen des Mitteleuropäischen Katholikentages (MEKT).

„Ziel des mitteleuropäischen Katholikentages ist es, mit Blick auf Jesus


Projektmitarbeiter Mag. Hanzi Filipic, Pressesprecher Mag. Matthias Kapeller, Projektleiter Dr. Josef Marketz, Projektmitarbeiterin Mag. Karin Klune (v.l.n.r.)

Foto: Gotthardt
Christus das Prinzip „Nachbarschaft“ zu stärken und Nationalismen zu überwinden“, sagte der diözesane Projektverantwortliche des MEKT, Dr. Josef Marketz am Freitag (23. 01.) bei einer Pressekonferenz. Die Doppelausstellung sei dafür ein wichtiger Beitrag. Die Ausstellung „Kultur des Friedens“ wolle, so Marketz, aus kirchlicher Perspektive den Blick nach vorne in Richtung friedliches Miteinander der Völker richten.

Die Ausstellung „Unter Hakenkreuz und Titostern“ wurde von namhaften Kärntner und slowenischen Historikern erarbeitet und zeigt die Strukturen, den Aufstieg und die Folgen des Nationalsozialismus und des Kommunismus in Kärnten und Slowenien auf. Die beiden „Haupttotalitarismen“ des 20. Jahrhunderts mit ihren nationalen Feindbildern, totalitären Ideologien und Parteiendiktaturen werden jeweils in einem Kärntner Teil und einem slowenischen Teil aufgearbeitet. Die einzelnen Kapitel der Ausstellungsteile wie z.B. der Aufstieg des Nationalsozialismus in Kärnten, die Sprache des Hasses oder das Wirken der Kommunistischen Partei werden in einem „Tunnelsystem“ gegenübergestellt. Die Ausstellung ist zweisprachig aufgebaut.

Die Ausstellung „Kultur des Friedens“ wurde von Mag. Karin Klune (Pfarrgemeindereferat) und Mag. Maximilian Fritz (Katholisches Bildungswerk) mit wissenschaftlicher Begleitung von Dr. Werner Wintersteiner (Universität Klagenfurt) sowie Vertretern Österreichischer Friedensinitiativen entwickelt und will zum Nachdenken darüber anregen, wie totalitäre Mechanismen früh erkannt und wie totalitären Tendenzen entgegengesteuert werden kann. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Bereiche Kultur des Friedens in Alltag, Christentum, Erziehung und Politik. „Eine friedliche Gesellschaft ist eine, die gelernt hat, Konflikte zu erkennen und mit ihnen friedlich umzugehen“, so die Projektveranwortliche Karin Klune. Am Friedensprojekt aktiv beteiligt sind das Bischöfliche ORG St. Ursula und das BG für Slowenen in Klagenfurt.

Die Doppelausstellung im Diözesanhaus ist bis zum 8. Februar 2004 täglich von 9 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19.30 Uhr geöffnet.

Die „zwei Ausstellungen unter einem Dach“ werden von zahlreichen Veranstaltungen umrahmt. So diskutiert am Mittwoch, dem 28. Jänner, um 19 Uhr im Kärntner Landesarchiv eine internationale Historikergruppe zum Thema „Unter Hakenkreuz und Titostern“. An der von Mag. Michael Koschat moderierten Podiumsdiskussion nehmen Dr. Tamara Griesser-Pecar, Univ.-dipl. Hist. Jože Dežman, Prof. Dr. Mag. Alfred Elste und Dr. Wilhelm Wadl teil.

Am ökumenischen Diskussionsabend am Donnerstag, dem 29. Jänner, um 19 Uhr im Diözesanhaus in Klagenfurt diskutieren zum Thema „Die Rolle der Kirchen zwischen totalitären Ideologien in Kärnten und den slowenischen Diözesen“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Helmut Rumpler der slowenische Historiker Univ.-Prof. Dr. France M. Dolinar, der evangelische Bischof in Laibach Mag. Geza Erniša, der Kärntner Historiker Dr. Augustin Malle und Ao. Univ.-Prof. Dr. Karl Schwarz vom Institut für Kirchenrecht und evangelische Kirchenordnung in Wien.

Am Mittwoch, dem 4. Februar, diskutieren um 19 Uhr im Kärntner Landesarchiv Friedensaktivisten aus Österreich und Slowenien über die Chancen für eine Grenzen überschreitende Kultur des Friedens.

Am Donnerstag, dem 5. Februar, ebenfalls um 19 Uhr ist im Kärntner Landesarchiv „Neutralität oder NATO-Mitgliedschaft?“ Thema eines Dialogs zwischen dem Botschafter der Republik Slowenien in Wien, Dr. Ernest Petric sowie Ao. Univ.-Prof. Dr. Werner Wintersteiner von der Universität Klagenfurt.

Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet am Freitag, dem 6. Februar, um 19 Uhr im Diözesanhaus in Klagenfurt unter dem Titel „Frieden und Spiritualität“ ein Gesprächsabend mit der bekannten Friedensaktivistin Dr. Hildegard Goss-Mayr.
 
zurück