Martin Fritz neuer Leiter des oö Festivals der Regionen  

erstellt am
23. 01. 04

Ottensheim (fdr) - Martin Fritz ist der neue Leiter des oberösterreichischen Festivals der Regionen. Der 40jährige Kurator und Projektkoordinator folgte mit Jahreswechsel dem bisherigen Führungsduo Ferry Öllinger (der sich verstärkt seiner Schauspielerkarriere widmet) und Uli Böker (nun Bürgermeisterin von Ottensheim).

Das Festival der Regionen ist eines der größten zeitgenössischen Kulturfestivals in Österreich. Als Plattform und Freiraum für Projekte außerhalb der Norm findet es seit 1993 alle zwei Jahre an dezentralen Orten im Bundesland Oberösterreich statt.

"Das war ein schönes Weihnachtsgeschenk nach einem vorbildlich transparenten Verfahren", freut sich Martin Fritz über die Entscheidung des Festivalvorstandes. Für seine neue Aufgabe bringt der neue Leiter mit derzeitigem Lebensmittelpunkt Wien reichlich konzeptionelle und organisatorische Erfahrung mit. Fritz, ausgebildeter Jurist, arbeitet seit 17 Jahren in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Film. Er war unter anderem von 1996 bis 1998 programmplanender Direktor des P.S.1 in New York -jenem Produktions- und Ausstellungsort zeitgenössischer Kunst, der beispielsweise auch für die Konzeption des Linzer O.K Centrum für Gegenwartskunst maßgeblich war -, dann Geschäftsführer der Kunstprojekte der Expo 2000 in Hannover und fungierte anschließend bis 2002 als Generalkoordinator der europäischen Kunstbiennale Manifesta 4. Der neuen Aufgabe in Oberösterreich sieht Fritz mit Spannung entgegen: "Das Festival der Regionen ist mit keinem anderen Festival vergleichbar, und das ist gut so. Ich freue mich besonders darauf, in den nächsten Monaten das zeitgenössische Oberösterreich - auch außerhalb von Linz - besser kennen zu lernen."

An der Nahstelle von Kunst und Alltagsleben beziehen die Projekte des Festivals der Regionen die Bevölkerung in die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Fragestellungen ein. Auch abseits der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren verbindet das Festival der Regionen zeitgenössische Kulturarbeit und Kunstformen mit den Traditionen, Geschichten und Eigenheiten der Landstriche Oberösterreichs. Zur Verwirklichung des Festival der Regionen tragen KünstlerInnen, KulturarbeiterInnen, Kulturinitiativen, politisch oder sozial Engagierte und nicht zuletzt Mitwirkende und MitarbeiterInnen aus der Bevölkerung bei. Angetreten, um weder programmatisch noch inhaltlich ein reines Kunst-Festival zu sein, versteht sich das Festival der Regionen seit 1993 als Plattform, auf der ansonsten Unmögliches denkbar wird, wächst und geschieht: Kunstschaffende, Laien und Bevölkerung in Zusammenarbeit zu bringen, Bühne für Ideen zu sein, die aufgrund der Programmatik und Logik des Kulturbetriebes keinen Ort haben, Menschen außerhalb der Städte mit zeitgenössischer Kunst und Kulturarbeit (und umgekehrt) bekannt zu machen.

Der erste Arbeitsschwerpunkt des neuen Festivalleiters ist die sorgfältige Themenentwicklung für das nächste Festival der Regionen 2005 und die Vorbereitung einer entsprechend motivierenden internationalen Ausschreibung. Groß ist die Freude auch auf Seiten des Festivals der Regionen, bei dem 85 Bewerbungen für die Position der Geschäftsführung eingegangen waren. Rainer Zendron, Obmann des Festivals der Regionen: "Die Liste der vielen hochqualifizierten BewerberInnen hat vor Augen geführt, dass das Festival der Regionen eine sehr gute Visitenkarte unseres Landes im weit überregionalen Kulturgeschehen ist. Von Martin Fritz erhoffen wir uns für die oberösterreichische Szene einen kräftigen Impuls in Richtung internationaler Vernetzung."

Informationen: http://www.fdr.at
 
zurück