Mit positiver Mitgliederbilanz 15.000 "pendeln" zum Sport in die Landesmetropole ein
Innsbruck (rms) - Rund 180 aktive Sportvereine zählt die Sportstadt Innsbruck mit 156 Migliedern im
Durchschnitt. Mit einer Mitgliederbilanz von 8 Prozent Plus ist auch die Zukunft gesichert. Eine ausführliche
Analyse der "organisierten" Innsbrucker Sportszene liefert Nicole Salzmann, Absolventin der Sportwissenschaften
und Betriebswirtschaft, in ihrer Diplomarbeit "Das Sportvereinswesen in Innsbruck". "Eine für
die Stadt wertvolle Arbeit mit Inhalten, die für die Sportpolitik von großem Nutzen sind", so Vizebgm.
Dr. Michael Bielowski bei der Präsentation am Donnerstag (22. 01), gemeinsam mit
Autorin Salzmann und Prof. Dr. Christian Traweger (wissenschaftliche Betreuung).
Drei Großvereine gibt es in Innsbruck mit über 1000 Mitgliedern. Nummer 1 ist die Turnerschaft Innsbruck:
2800 Mitglieder nehmen das Angebot der verschiedensten Sektionen in Anspruch. Über 250 Mitglieder haben immerhin
23,7 Prozent. Der Großteil der Vereine (41,2 Prozent) hat bis zu 50 Mitglieder. "Es ist erfreulich,
dass die Innsbrucker Vereine noch immer anwachsen", verweist die angehende Sportmanagerin Salzmann auf die
positive Mitgliederbilanz: Den rund 15 Prozent an Neueintritten stehen 6 Prozent an Austritten gegenüber -
unter dem Strich ein rund 8-prozentiges Wachstum!
Erfreulich für die Vereinszukunft ist für die angehende Sport- und Betriebsmanagerin auch die Altersstruktur
der insgesamt rund 32.000 Vereinsmitglieder. 16,8 Prozent ist der Anteil der Kinder (bis 14 Jahre), 12,5 Prozent
sind Jugendliche (bis 18 Jahre): "Eine Entwicklung, die wichtig ist für den Fortbestand der Vereine!"
Altersmäßig stellen die Erwachsenen den Großteil (51 Prozent), gefolgt von den Senioren (19,7
Prozent): Jedes fünfte Mitglied ist über 65! Ein Defizit ortet die Studie bei der Frauenbeteiligung:
Zwei Drittel männlichen Mitgliedern steht ein Drittel Frauen (34,6 Prozent) gegenüber.
Die Angebotspalette ist vielfältig - über 50 Sportarten stehen in den Vereinsprogrammen von der Leichathletik
bis zum Bob, Schwimmen, den verschiedensten Kampfsportarten bis zu Gymnastik und neuen Trendsportarten - am stärksten
gefragt die Ballsportarten (etwaFußball). Abgedeckt werden von den Vereinen beide Schienen: Spitzensport
und Breitensport.
Keine Konfliktsituation ergibt sich aus dem Angebot der Fitness-Studios - "sie werden auch nicht als Konkurrenz
empfunden, sondern eher als Ergänzung", so Prof. Traweger: "Diese Einschätzung beruht übrigens
auf Gegenseitigkeit!"
Die Studie bescheinigt den Innsbrucker Vereinen Anziehungskraft: Immerhin sind 40 Prozent der Mitglieder nicht
aus Innsbruck. "Ein Ausfluss der Zentralörtlichkeit. Innsbruck hat als Schul- und Sportstadt eine sehr
gute Infrastruktur an Sportstätten. Zudem reduziert sich die Sporttätigkeit in den Umlandgemeinden",
ist für Vizebgm. Bielowski die Erklärung. Die rund 15.000 Einpendler in Sachen Sport sind für Innsbrucks
Vizebürgermeister und Sportreferenten aber auch ein Punkt "von politischer Bedeutung, wenn es beim Verhandlungspartner
Land um die Aufteilung der Sportgelder geht!"
Mit dem Partner Stadt sind die Vereine jedenfalls zufrieden: Zwei Drittel der Vereine suchen die Zusammenarbeit
mit der Stadt (im speziellen mit dem Sportamt). Vor allem geht es hier um die Benutzung der Infrastruktur der Sportstätten
und Hallen, der Unterstützung bei Veranstaltungen und Gewährung von Subventionen.
Erste Konsequenzen aus der "Sportvereinsstudie": "Das Defizit der Frauen bei den Mitgliedern werden
wir analysieren", so Vizebgm. Bielowski. Mit einem ambitionierten Programm werden Sportstätten verbessert
und ausgeweitet (etwa Eishallen, Kunstrasen der vierten Generation für die Sportplätze Wiesengasse),
"Der Schwerpunkt der Investitionen ist der Breitensport!" |