Überdurchschnittlich hohes Wirtschaftswachstum in der Region – Attraktive Markteinstiegschancen
für ausländische Investoren
Wien (ba-ca) - Südosteuropa erzielt seit 2001 ein reales Wirtschaftswachstum, das deutlich über
dem durchschnittlichen BIP-Wachstum der zentral- und osteuropäischen Länder liegt. Wuchs die Wirtschaft
in Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei im Jahr 2003 im Schnitt um knapp 3 Prozent, waren es in
Südosteuropa (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Rumänien sowie Serbien
und Montenegro) an die 4 Prozent. Dadurch gewinnt die südosteuropäische Region deutlich an Attraktivität
für ausländische Investoren. Das ist das Ergebnis einer von der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) in
Auftrag gegebenen Studie.
Das hohe Wirtschaftswachstum in Südosteuropa beruht allerdings nur zu einem kleinen Teil auf einer Steigerung
der Güterproduktion. "Ausschlaggebend ist hauptsächlich eine vermehrte Aktivität im tertiären
Sektor, und zwar speziell im Handel, Verkehr und Nachrichtenwesen sowie bei Finanzdienstleistungen", meint
Marianne Kager, Chefökonomin der BA-CA.
Grundsätzlich besteht in den Ländern Südosteuropas noch erheblicher Aufholbedarf. Das Pro-Kopf-Einkommen
gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner liegt bei knapp 40 Prozent des Durchschnittswertes der fünf
zentral- und osteuropäischen Länder. "Der Großteil der Industriebetriebe arbeitet vielfach
noch mit veralteter Technologie, wodurch die Betriebe international nur beschränkt konkurrenzfähig sind",
so Kager weiter.
Die Hoffnung auf ausländische Direktinvestitionen ist daher groß. Bislang waren Investoren in den südosteuropäischen
Ländern eher zurückhaltend, die zugeflossenen Mittel waren ungleich verteilt. Profitiert hat vorwiegend
Kroatien. "Bulgarien und Rumänien dürften allerdings aufgrund der rasch voranschreitenden Einbindung
in EU-Strukturen und kostengünstiger Produktionsmöglichkeiten für Auslandsinvestitionen zunehmend
interessanter werden", meint Josef Pöschl vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche
(WIIW), das im Auftrag der BA-CA die Untersuchung über Direktinvestitionen in Südosteuropa durchführte.
An ausländischen Investoren sind bislang vor allem Banken, Telekom-Unternehmen, große Handelsketten
sowie Getränke-, Tabak- und Zementproduzenten vertreten. Einen zusätzlichen Investitionsschub könnte
der Privatisierungsprozess bringen, der noch nicht abgeschlossen ist. "Dadurch bestehen gute Chancen, Unternehmen
günstig zu erwerben und von den Vorteilen eines frühen Einstiegs zu profitieren", so Pöschl
abschließend.
Land
|
BIP
|
BIP/Einwohner
|
Ausländische Direktinvestitionen
|
|
2002
|
2002
|
Bestand Ende 2002
|
Zufluss 2003
|
|
1990=100
|
Euro
|
Summe in Mio. Euro
|
pro Einwohner (Euro)
|
Mio. Euro
|
Albanien |
123
|
1.590
|
884
|
285
|
200
|
Bosnien und Herzegowina |
.
|
1.475
|
826
|
217
|
200
|
Bulgarien |
88
|
2.125
|
3.100
|
395
|
550
|
Kroatien |
93
|
5.368
|
6.443
|
1.450
|
900
|
Mazedonien |
87
|
1.925
|
972
|
475
|
450
|
Rumänien |
92
|
2.161
|
8.455
|
377
|
1.100
|
Serbien und Montenegro1) |
53
|
1.679
|
1.600
|
193
|
700
|
SEE-7 |
.
|
2.259
|
22.281
|
427
|
4.100
|
Polen |
147
|
5.168
|
45.739
|
1.197
|
3.600
|
Slowakei |
112
|
4.675
|
8.185
|
1.522
|
1.800
|
Slowenien |
127
|
11.208
|
3.918
|
1.964
|
1.800
|
Tschechien |
107
|
7.248
|
36.675
|
3.594
|
5.500
|
Ungarn |
116
|
6.487
|
29.526
|
2.911
|
600
|
CEE-5 |
.
|
5.831
|
124.043
|
1.881
|
13.300
|
1) Reale Wachstumsrate berechnet aus dem Bruttomaterialprodukt Quelle: WIIW |
|