Gastarbajterj - Vom Leben zwischen den Kulturen  

erstellt am
20. 01. 04

Wien (metro kino) - Das Leben im kulturellen Dazwischen, die Erfahrung, aus einer vertrauten Kultur losgerissen und in der neuen noch längst nicht angekommen zu sein, ist Gegenstand der Filmreihe Gastarbajteri - Vom Leben zwischen den Kulturen, die vom 26.1. bis 4.2.2004 im Wiener Metro Kino eine inhaltliche Klammer zu den Gastarbajteri-Ausstellungen im Wien Museum Karlsplatz und der Hauptbücherei am Gürtel schafft.

In insgesamt 34 internationalen Spiel-, Dokumentar- und Avantgardefilmen aus den letzten vier Jahrzehnten werden die verschiedensten Stationen und Facetten des Grenzgangs zwischen Kulturen und Identitäten über unterschiedliche formale und/oder thematische Herangehensweisen aufgefächert.

Das Spektrum der von Robert Buchschwenter für das Filmarchiv Austria kuratierten Filmschau reicht von Dramen wie Rainer Werner Fassbinders KATZELMACHER (D 1969), Michael Hanekes CODE INCONNU (A 2000) oder Thomas Arslans Spielfilmdebüt GESCHWISTER/KARDESLER (D 1996) - Filme, in denen das schwierige Arrangement mit den ökonomischen, strukturellen und ideologischen Benachteiligungen von Migrantinnen und Migranten in ihren Gastländern auf schonungslos-unsentimentale Weise spürbar gemacht wird - bis hin zu leichtfüßigen Komödien wie Merzak Allouaches SALUT COUSIN! (F 1996) oder Hussi Kutlacans ICH CHEF, DU TURNSCHUH (D 1998), wo solche Arrangements einem als gewitzte existentielle Balanceakte begegnen.

Das Programm umfasst weit abseits vom breiten Mainstream entstandene Arbeiten wie Sabine Derflingers bestürzenden Dokumentarfilm über die Zustände und Praktiken in österreichischen Auffanglagern und Schubhaftgefängnissen - ACHTUNG: STAATSGRENZE (A 1996) - oder Spielfilme von berühmten Filmemachern, deren Auseinandersetzung mit den eigenen kulturellen Wurzeln internationale Publikumserfolge wurden. Zum Beispiel Martin Scorseses MEAN STREETS/HEXENKESSEL (USA 1973) oder Ang Lees DAS HOCHZEITSBANKETT (USA 1995).

Eröffnet wird die Retrospektive mit der Uraufführung von Karin Machers PEREGRINA/GUTE ARBEIT, einem Dokumentarfilm, der sich mit Arbeitsbedingungen von Migrantinnen und Migranten in Österreich auseinandersetzt und im Auftrag der Initiative Minderheiten eigens für das die "Gastarbajteri"-Ausstellungen begleitende Filmprogramm erstellt wurde.

Informationen: http://www.filmarchiv.at
 
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