Teilprojekt 1 vergeben
Wien (sva) - Ein weiterer wichtiger Schritt zur planmäßigen Realisierung des Projektes
e-card ist gesetzt: Der Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger hat am 3. Jänner
2004 nun endgültig den Zuschlag für die Umsetzung des Teilprojektes 1 "Betriebszentrale und Terminalsoftware"
- an den Bestbieter erteilt.
Siemens Business Services wird mit den Partnern IBM Österreich und Telekom Austria das Herzstück des
e-card-Systems entwickeln und die Betriebszentrale errichten sowie gemeinsam mit der SV-Chipkarten-Betriebs- und
Errichtungsgesellschaft, einer Tochter des Hauptverbandes, den Betrieb des Systems für zwei Jahre führen.
Bereits ab Ende 2004 soll im Burgenland ein Probebetrieb in einer Arztpraxis gestartet werden.
"Nach der fristgerechten Zuschlagsentscheidung für das Teilprojekt 1, die von beiden unterlegenen Bietern
nicht beeinsprucht wurde, bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass das e-card-System planmäßig,
also im Laufe des Jahres 2005 für alle ÖsterreicherInnen zur Verfügung stehen wird", betonte
Dr. Josef Kandlhofer, Sprecher der Geschäftsführung des Hauptverbandes heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit dem Auftragnehmer. "Wir haben für die Realisierung dieses Teilprojektes den am Markt besten und leistungsfähigsten
Partner an Bord geholt", so Kandlhofer weiter.
Was kann die e-card?
Die e-card wird in einem ersten Schritt den Krankenschein ablösen. Medizinische Leistungen werden damit für
alle Versicherten und deren Angehörige grundsätzlich papierlos zugänglich.
In der e-card steckt aber noch viel mehr als der elektronische Krankenschein. Sie ist für die elektronische
Signatur vorbereitet und kann daher auch als Bürgerkarte verwendet werden.
"Als Schlüssel zum Gesundheitssystem und zu e-Government wird die e-card allen Beteiligten das Leben
wesentlich erleichtern", argumentiert Kandlhofer.
Siemens Business Services: Applikations-Software
Mit dem ersten Teilprojekt, der Entwicklung der Applikations-Software der e-card, wird die Grundkonzeption
des Gesamtsystems festgelegt. Die Betriebszentrale des chipkartenbasierten EDV-Systems wird vom Siemens-Bereich
Siemens Business Services (SBS) als Konsortialführer konzipiert, geplant und aufgebaut. Die IT-Betriebszentrale
wird am neuen Standort der Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft (SVC) im zweiten
Wiener Bezirk errichtet. Dort wird SBS gemeinsam mit der SVC das System für zwei Jahre betreiben. Auch die
Ärzteterminalsysteme und die dafür notwendige Software (Terminalapplications) werden von Siemens entwickelt.
"Die e-card wird die Abläufe der öffentlichen Verwaltung vereinfachen. Gleichzeitig stärkt
sie den Wirtschaftsstandort Österreich: Innovative Referenzprojekte, wie die e-card, generieren Wertschöpfung
vor Ort und können im Erfolgsfall vor allem auch ins Ausland exportiert werden", argumentiert Albert
Hochleitner, Generaldirektor der Siemens AG Österreich, anlässlich der heutigen Pressekonferenz.
IBM Österreich: IT-Infrastruktur
"Die e-card ist neben dem elektronischen Akt (ELAK) ein weiterer Meilenstein, um Österreich e-fit
zu machen", zeigt sich Ernst Nonhoff, Generaldirektor der IBM Österreich, von der zukunftsweisenden Lösung
des Konsortiums rund um Siemens, IBM und Telekom Austria für die erste Teilausschreibung überzeugt.
Im Rahmen dieses Bieterkonsortiums leistet IBM Österreich mit der Bereitstellung der kompletten IT-Infrastruktur
für die Betriebszentrale einen wesentlichen Beitrag für den zukünftigen Einsatz der e-card in Österreich.
Hardware und die zentrale Software (Betriebssystem-, Systemmanagement- und Middleware-Software) stammen von IBM.
Darüber hinaus zeichnet IBM für das Qualitäts- und Testmanagement verantwortlich.
"Der Aufbau von Rechenzentren ist ein Kerngeschäft von IBM. Dabei haben Ausfallssicherheit und Hochverfügbarkeit
oberste Priorität. In beiden Bereichen können wir auf langjährige Kompetenz vor allem bei Behörden,
Banken und Versicherungen verweisen", unterstreicht Nonhoff das Know-how von IBM auf diesem Gebiet: "Bei
der Betriebszentrale für die e-card übernimmt IBM die technische Detail-Konzeption, Architektur, Implementierung
und Installation der IT-Infrastruktur." Die Betriebszentrale besteht aus Rechnersystemen und Netzwerkkomponenten,
die in zwei räumlich voneinander getrennten Standorten installiert werden.
Telekom Austria: Netzwerkkonzept und Vernetzung der Rechenzentren
Engagement von Telekom Austria im e-card-Konsortium mit Siemens und IBM umfasst folgende Leistungen:
- Erstellung eines Netzwerkkonzeptes für die beiden Rechenzentren
- Lokales Netz in den Rechenzentren
- Netzwerk-Sicherheitskonzept
- Schulungskonzept
- Rollout-Support für den Probebetrieb im Burgenland: Breitband-Anschlüsse und Terminals für Arztpraxen,
Schulung der Ärzte und Sprechstundenhilfen sowie Betrieb der Technikzentrale und Call Center.
"Wir sind überzeugt, bei diesem ambitionierten Projekt unsere Stärken bestens einbringen zu können,"
erläutert Telekom Austria Generaldirektor Heinz Sundt die Mitarbeit am ersten Teilprojekt zur e-card. "Unsere
Kompetenz in der Vernetzung von Standorten, wo vor allem Sicherheit, Zuverlässigkeit und Stabilität zählen
und unsere Erfahrung im Projektmanagement von Großprojekten, sind hier unsere Assets."
Auch die weiteren Teilprojekte umfassen Aufgaben, bei denen Telekom Austria Know-how einbringen will, sei es bei
der ADSL-Anbindung der rund 15.000 Ärzte und Labors oder beim Call Center. Heinz Sundt über ein weiteres
Engagement der Telekom Austria bei Teilprojekten: "Unsere starke regionale Präsenz und unser technologischer
Vorsprung bei der Errichtung der Breitbandinfrastruktur würden einen termingerechten Network-Rollout garantieren."
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