Weltfeuchtgebietstag 2004 steht unter gutem Stern – Neuer »Wasserlebens-Fonds«
gegründet
Wien (bmlfuw) - Österreich will vier große Moorsysteme in Salzburg sowie den Nationalpark
Kalkalpen dem internationalen Ramsar-Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten hinzufügen. Nach der Anerkennung
wird Österreich über 16 Ramsar-Gebiete mit insgesamt 137.323 Hektar verfügen. Diese Initiative zeigt
den hohen Stellenwert, den Österreich dem Schutz seiner wertvollen Ressource Wasser und von bedrohten Naturjuwelen
bemisst. Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll im Rahmen einer Pressekonferenz zum Weltfeuchtgebietstag
2004 am Montag (02. 02., Anm.), der unter dem Motto „Von den Bergen bis zum Meer – Feuchtgebiete
arbeiten für uns!“ steht.
Gleich zu Beginn des Jahres 2004 wurden auf Initiative der Österreichischen Bundesforste der Nationalpark
Kalkalpen, der eine einzigartige Vielfalt an Feuchtgebietstypen, von Quellen, Bächen bis zum Karstwasser aufweist,
sowie vier hochwertige Moorsysteme in Salzburg und Steiermark in den Gemeinden Mittersill, Tamsweg, Unternberg
und Ramingstein nominiert. Diese fünf Gebiete werden dann zu einer Liste von über 1.300 Naturjuwelen
gehören, die diesem weltweiten Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten unterliegen.
Neuer Wasserleben-Fonds mit 130.000 Euro Dotierung
Erfreulich ist auch, dass anlässlich des Weltfeuchtgebietstages 2004 ein wichtiger neuer Impuls zur
Initiative „Wasserlebensräume“ gesetzt wird, die bisher vom Naturschutzbund, dem Lebensministerium und den
Österreichischen Bundesforsten getragen wurde. Der von Naturschutzbund und Verbund-Gesellschaft geplante Wasserleben-Fonds
mit insgesamt 130.000 Euro Dotierung ist ein wichtiger Beitrag zum Feuchtgebietsschutz in Österreich. Gleichzeitig
ist dem Verbund zu danken, dass es ein Beispiel dafür gibt, dass Unternehmen auch neue Wege bei der Wahrnehmung
ihrer Verantwortung für Natur- und Umweltschutz gehen können und müssen.
Feuchtgebiete haben vielfältige unverzichtbare Funktionen: Sie sind wichtige Wasserspeicher und Wasserrückhalteräume
und tragen damit auf natürliche Weise zum Hochwasserschutz bei. Sie sind auch wesentliche Bestandteile des
Landschaftshaushaltes, sind Zentren der Artenvielfalt und dienen außerdem der Erholung der Bevölkerung.
Ihre Erhaltung liegt daher im Interesse Österreichs.
Der Information der Bevölkerung dient die neue aktualisierte Broschüre „Ramsar in Österreich“. Darin
sind jetzt alle 16 österreichischen Ramsargebiete samt weiterer 2 Projekte beschrieben und mit wichtigen Kurzinformationen
versehen. Enthalten sind auch eine Österreichkarte, die die Lage aller 16 Ramsargebiete auflistet, sowie
die wichtigsten Ansprechpartner und Internetseiten, so etwa auch das weltweite Verzeichnis aller 1.333 Ramsargebiete
in 138 Ländern. Die Broschüre wird vom Lebensministerium und allen neun Bundesländern anlässlich
des Welt-Feuchtgebietstags herausgegeben.
Darüber hinaus werden heuer wieder eine Reihe von Projekten finanziert, die nachhaltige Verbesserungen für
Österreichs Feuchtgebiete bringen werden.
- Im Rahmen von Vorhaben der nachhaltigen Flussraumbewirtschaftung werden in der österreichischen Schutzwasserwirtschaft
im heurigen Jahr Projekte im Ausmaß von rund 40 Mio. Euro aus dem Budget des Lebensministeriums zur Verfügung
stehen.
- Außerdem sind für die nachhaltige Betreuung unserer Bäche und anderer Gewässerlebensräume
in der alpinen Region Österreichs heuer aus Mitteln des Lebensministeriums weitere 40 Mio. Euro vorgesehen.
- Allein im Rahmen des EU-Förderprogramms „LIFE-Natur“ werden österreichweit im Jahr 2004 für
Feuchtgebietsschutz und –management im Rahmen der 12 laufenden LIFE-Natur-Projekte rund 30 Mio. Euro bewegt ;
50% dieser Kosten werden von der EU aus Mitteln LIFE gefördert.
„Damit stellt Österreich unter Beweis, dass es den Naturschutz ernst nimmt und nachhaltige Anstrengungen zur
Bewahrung seiner Feuchtgebiete unternimmt“, schloss Pröll.
Informationen: http://www.ramsar.org und http://www.ramsar.at
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