Bartenstein zu einem Arbeitsbesuch in Slowenien: Grenzüberschreitende
Zusammenarbeit intensivieren
Wien (bmwa) - Im Rahmen eines offiziellen Arbeitsbesuches in Slowenien traf Wirtschafts- und Arbeitsminister
Dr. Martin Bartenstein am Freitag (30. 01.) mit Wirtschaftsministerin Dr. Tea Petrin,
Arbeits-, Familien- und Sozialminister Dr. Vlado Dimovski, mit dem Europaminister und künftigen EU-Kommissär
Dr. Janez Potoènik und dem Bürgermeister der Stadt Maribor, DI Boris Soviè zu bilateralen Gesprächen
zusammen. Zentrale Themen waren die Entwicklung der aktuellen Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage und die Entwicklung
der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Weitere Besprechungspunkte waren das in den EU-Beitrittsverhandlungen vereinbarte
Übergangsarrangement für den freien Personenverkehr, Möglichkeiten zur Intensivierung der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit und der wirtschaftlichen Kooperation auf dem Westbalkan.
Auch im Jahr 2002 verzeichnete Österreich Exporterfolge in unser Nachbarland. Trotz der weltweit ungünstigen
Konjunkturentwicklung konnte eine beachtliche Steigerung der österreichischen Ausfuhren um neun Prozent auf
1,4 Milliarden Euro erzielt werden. Dieser Trend setzte sich auch in den ersten zehn Monaten des Jahres 2003 fort:
Die österreichischen Lieferungen nach Slowenien erhöhten sich um beachtliche zehn Prozent im Vergleich
zur Vorjahresperiode auf 1,3 Milliarden Euro. Mit rund 700 Millionen Euro liegt Slowenien beim Pro-Kopf-Import
österreichischer Waren unangefochten vor der Schweiz und Deutschland an der Spitze.
Die österreichischen Importe aus Slowenien verzeichneten bei einer Steigerungsrate von 1,9% auf 784 Millionen
Euro eine Konsolidierung auf hohem Niveau im Jahr 2002. In den Monaten Jänner bis Oktober 2003 stiegen die
slowenischen Lieferungen nach Österreich wieder um 7,5% auf 713,5 Millionen Euro. Im Vergleich beträgt
das österreichisch-slowenische Handelsvolumen ein Vielfaches anderer Handelspartner (zum Beispiel rund zehn
Mal so groß wie jenes etwa mit dem Iran).
Ein wesentlicher Grund für die anhaltenden österreichischen Exportzunahmen nach Slowenien liegt daran,
dass Österreich mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro per 31.12.2002 der mit Abstand wichtigste
Investor in Slowenien ist. Das Interesse österreichischer Unternehmen hat im Vorfeld des slowenischen EU-Beitritts
weiter zugenommen. Die räumliche Nähe ist dabei vor allem für Klein- und Mittelbetriebe ein positiver
und wichtiger Faktor. An den rund 400 namentlich erfassten Direktinvestitionen in Slowenien sind in 120 Fällen
steirische Firmen beteiligt. Laut den Daten der Österreichischen Nationalbank haben österreichische Unternehmen
im ersten Halbjahr 2003 119 Millionen Euro in Slowenien investiert. Damit hat Österreich mit einem Anteil
von rund 32 % an den gesamten ausländischen Direktinvestitionen, den ersten Platz in der Investorenrangliste
vor der Schweiz (11,5 %) und Deutschland (10,7 %).
Im Zuge der EU-Erweiterungsverhandlungen wurde ein adäquates Übergangsarrangement für den Bereich
des Freien Personenverkehrs (2 plus 3 plus 2 Jahre) geschaffen, das die Basis für eine friktionsfreie Integration
des EU-Arbeitsmarktes mit den Arbeitsmärkten der neuen Mitgliedstaaten schafft. Das Übergangsarrangement,
das auch für bestimmte grenzüberschreitende Dienstleistungen gilt (insbesondere Bau- und Baunebengewerbe),
bietet die Grundlage für eine nachfragegerechte Steuerung der Arbeitskräftezuwanderung aus den neuen
Mitgliedstaaten. |