Rede beim Consulting Kongress mit Bill Gates – »Innovationspotenzial
und Informationstechnologie als Motoren des Fortschritts«
Wien (bmwa) - "Österreich ist in den letzten Jahren ein Land der Unternehmensgründer
geworden und hat gemäß einem OECD-Vergleich auch die höchste Überlebensrate neu etablierter
Unternehmen. Mit über 27.000 Neugründungen wurde 2003 ein neuer Rekord erzielt und die Zahlen von 1995
mehr als verdoppelt." Diesen Hinweis auf die erfreuliche Entwicklung in Österreich setzte Wirtschafts-
und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein an die Spitze seiner Rede im Rahmen des Consulting Kongresses "Technologie
- Motor des Wissens" mit Bill Gates am Mittwoch (28. 01.) im Wiener Hotel Imperial.
Österreich habe als Wirtschaftsstandort internationale Anerkennung gefunden, so der Minister. Maßgeblich
dafür seien maßgebliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen - sinkende Steuer- und Abgabenbelastungen,
Aufschwung bei Forschung und Entwicklung -, die mit der Steuerreform noch wesentlich fortgesetzt werden. Die zweite
Etappe der Steuerreform mit der Absenkung der Körperschaftssteuer von 34 auf 25 Prozent sei in dem Zusammenhang
"ein Quantensprung". "Das bringt unseren Betrieben eine Entlastung von 975 Millionen Euro",
betonte Bartenstein.
Die Halbierung der Steuerquote für nicht entnommene Gewinne und die für 2005 vorgesehene Reduzierung
der Körperschaftssteuer führe dazu, dass Österreich einen Standortvorteil durch angemessene Steuerbelastung
und hochproduktive und -qualifizierte Arbeitskräfte haben werde, betonte Bartenstein. Die ausgezeichnete derzeitige
Position Österreichs sei auch im jüngsten "Frühjahrsbericht" der Europäischen Kommission
dokumentiert worden, nach dem bei der Bewertung von insgesamt 14 Standortindikatoren Österreich auf Platz
drei innerhalb der EU rangiere.
Die geringste Rate bei Langzeit-Arbeitslosen, der hohe Ausbildungsstand junger Leute und die drittniedrigste Arbeitslosenrate
in der EU und die gegenüber dem EU-Durchschnitt um sechs Prozentpunkte höhere Durchdringungsrate von
Internet-Anschlüssen seien weitere Kennzeichen erfolgreichen Wirtschaftens, erklärte der Minister weiters.
Gerade die Nutzung von Informationstechnologie sei maßgeblich für den Erfolg der in Österreich
durch Klein- und Mittelbetriebe charakterisierten Volkswirtschaft.
Das Innovationspotenzial der österreichischen Unternehmen bilde einen der Schlüsselfaktoren für
wirtschaftliche Erfolge. "Forschung und Entwicklung ist daher ein besonderes Anliegen der Regierung, die die
Aufwendungen dafür im Jahr 2002 mit 1,4 Milliarden Euro um 7,3 Prozent gegenüber dem Jahr davor und um
19% gegenüber dem Jahr 2000 gesteigert hat", betonte Bartenstein. Ziel sei es, den Anteil der Ausgaben
für Forschung und Entwicklung bis 2006 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes anzuheben. Bis 2010 soll
der Anteil auf drei Prozent ansteigen.
Der wirtschaftliche Erfolg Österreichs solle nicht auf niedrige Löhne und niedrige soziale Standards
aufgebaut werden, sondern auf Intelligenz, Kompetenz, Kreativität und Qualifikationen. Vor ein paar Jahren
wäre Bill Gates, wäre er in Österreich geboren und aufgewachsen, vermutlich in die USA ausgewandert,
um seine Pläne und Ziele zu verwirklichen. Heute könne ihm Österreich attraktive Bedingungen anbieten,
um hier zu bleiben, schloss der Minister. |