Wien (bmlv) - "Truppenübungen werden ab sofort ausgesetzt", kündigte Verteidigungsminister
Günther Platter an. Nach seiner Pressekonferenz zum Zwischenbericht der Bundesheerreformkommission in der
vergangen Woche hat er sein Haus angewiesen, eine entsprechende Prüfung zur raschen Umsetzung dieser Maßnahme
vorzunehmen.
"Die Entscheidung für das sofortige Aussetzen ist heute gefallen", erklärte Platter und betonte
nochmals, dass diese Maßnahme nicht das Aussetzen von Übungen im Allgemeinen bedeutet. "Übungen
sind unerlässlich und werden selbstverständlich weiterhin mit dem Aktiv- und Milizkader sowie den präsenten
Kräften durchgeführt." So wird die bereits geplante Großübung ‚Schutz 04’ ohne Truppenübungspflichtige
stattfinden. Der Übungszweck sei dadurch in keiner Weise beeinträchtigt, so Platter.
Beim Aussetzen der Truppenübungen handelt es sich um eine vorläufige Maßnahme. Die Bedrohungslage
habe sich verändert und die hohe Einsatzbereitschaft der reinen Verteidigungskräfte sei nicht mehr erforderlich.
Fest steht, dass es bis Ende 2005 keine Übungen mit Truppenübungspflichtigen geben wird. "Wohin
der Weg danach geht kann erst nach dem Endbericht der Bundesheer-Reformkommission und der daraus resultierenden
Streitkräfteplanung festgelegt werden", sagte Platter.
Ein klares Bekenntnis legte der Verteidigungsminister zur Miliz ab: "Die Miliz ist unverzichtbar, insbesondere
bei der Bewältigung von Spezialaufgaben und der Rekrutierung für Auslandseinsätze." Es ginge
nun darum, die Miliz verstärkt in die aktiven Verbände einzubinden und einen dahingehenden Ausbildungsschwerpunkt
zu setzen. Die Miliz müsse den Weg der erhöhten Professionalisierung mitgehen. "Es ist selbstverständlich,
dass all jene, die gerne eine Milizlaufbahn beim Österreichischen Bundesheer einschlagen wollen, auch in Zukunft
bestmöglich verwendet werden", ergänzte Platter. Alle anderen können ihren Präsenzdienst
in einem Zug ableisten. |