Memorandum of Understanding zwischen OMV, EconGas
und NIGEC (National Iranian Gas Export Company über Zusammenarbeit im Gasexport
Wien (omv) - Im Zuge des Staatsbesuchs von Bundespräsident Thomas Klestil im Iran, an der Helmut
Langanger, OMV Vorstand für Exploration und Produktion, und Otto Musilek, Geschäftsführer OMV Erdgas
GmbH, teilnehmen, wurde am Dienstag (27. 01.) eine Absichtserklärung (Memorandum
of Understanding) mit der NIGEC (National Iranian Gas Export Company) unterzeichnet. NIGEC, OMV und EconGas kommen
darin überein, Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit hinsichtlich einer Beteiligung der
iranischen Gasindustrie am Bau der geplanten Nabucco-Pipeline von der Türkei nach Österreich sowie bei
E&P-Projekten zu prüfen.
Ziel dieser Absichtserklärung ist es, eine Beteiligung der NIGEC am Nabucco-Projekt zu überprüfen.
Durch ihre Tochterunternehmen NIGEC beabsichtigt NIOC (National Iranian Oil Company) das im Iran produzierte Erdgas
nach Mitteleuropa zu exportieren. Die von OMV Erdgas GmbH gemeinsam mit einem internationalen Konsortium geplante
Pipeline von der Türkei nach Österreich (Nabucco-Pipeline) bietet sich hierfür an. OMV Erdgas hat
sich bereit erklärt, NIGEC in ihrem Bestreben, sich an dem Nabucco-Projekt zu beteiligen, zu unterstützen.
Darüber hinaus ist EconGas, an der der OMV Konzern mit 50% beteiligt ist, interessiert, iranisches Erdgas
langfristig zu kaufen.
Die OMV plant überdies ihr Engagement in der iranischen Öl- und Gassuche auszuweiten. In diesem Zusammenhang
ist das Unternehmen an der Etablierung langfristiger Geschäftsbeziehungen mit der NIOC, sowie am Ausbau ihrer
Upstream-Aktivitäten in attraktiven Projekten interessiert. Die OMV ist seit 2001 mit ihrer 100%-Tochter OMV
Iran Exploration GmbH im Iran tätig.
Im Zuge des Staatsbesuchs von Bundespräsident Klestil wurde von der OMV eine Spende in der Höhe von 40.000,-
USD für den Aufbau der "Österreichschule" in der vom Erdbeben zu 80 Prozent zerstörten
Stadt Bam übergeben.
"Nabucco"-Pipeline
Die OMV Erdgas GmbH, eine 100%-Tochter der OMV Aktiengesellschaft, ist im Rahmen eines Joint Ventures an
der Erstellung einer Studie über die Errichtung einer neuen Erdgastransportleitung von der Türkei über
Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis nach Österreich beteiligt. Partner sind BOTAS (Türkei), BULGARGAZ,
MOL (Ungarn) und TRANSGAZ (Rumänien). Die Studie soll das langfristige Potenzial und die Entwicklungschancen
einer Erdgasleitung von der Türkei nach Österreich erheben. Eine neue Pipeline könnte die Bedeutung
der beteiligten Länder für den Gastransit nach Mittel- und Westeuropa erhöhen und die Drehscheiben-Funktion
des österreichischen Gasnetzes stärken. Ende 2004 soll eine Entscheidung getroffen werden, ob der Pipelinebau
realisierbar ist.
E&P-Engagement der OMV im Iran
Im April 2001 unterzeichnete die OMV ein Abkommen mit der NIOC über vier Jahre Explorationstätigkeit
(Öl- und Gassuche) in der Region Zagros, einem der weltweit vielversprechendsten Gebiete für Öl-
und Gasvorkommen. Die Arbeiten konzentrieren sich auf ein 2.500 km² großes Gebiet, den so genannten
"Mehr Block". Der OMV Konzern operiert dabei als Leiter eines Konsortiums, in dem Repsol YPF (Spanien)
und Sipetrol (Chile) zu je 33% beteiligt sind. Die OMV hält 34%. Wie bei allen ihren internationalen E&P-Aktivitäten
setzt die OMV erfolgreich modernste Technologien ein. Im Bereich Exploration verfügt die OMV über international
anerkanntes Know-how.
Auf dem Gebiet des Mehr Blocks sind im Auftrag der OMV mittlerweile aufwändige Räumungen von Minen und
Granaten vorgenommen worden (das Gebiet liegt im Grenzgebiet zu Irak). Abgeschlossen wurden auch die geophysikalischen
Untersuchungen mit 2D Seismik. Rund 1.000 km seismische Linien wurden vermessen. Die erste Explorationsbohrung
wird im März dieses Jahres beginnen. Die Exploration im Mehr Block soll die Basis für ein mögliches
weiteres Engagement der OMV in dieser Öl- und Gasregion bilden.
Zur Koordination der Aktivitäten verfügt die OMV über ein Büro in Teheran sowie ein Büro
in Ahwas im Südwesten des Landes. Zurzeit sind 28 Mitarbeiter für OMV Iran tätig, davon fünf
Österreicher, fünf Expatriates und 18 Iraner. |