Wien (statistik austria) - Die Statistik Austria betont, dass der für den Verbraucherpreisindex verwendete
Warenkorb stets so aktuell wie möglich gehalten wird. Schließlich sind darin die meisten neuen Produkte
(PCs, DVD-Player, Digitalkameras und andere elektronische Geräte) und Dienstleistungen enthalten. Außerdem
wird der Warenkorb in Abständen von fünf Jahren neu zusammengestellt, zuletzt im Jahr 2000, das nächste
Mal im Jahr 2005. In die Revisionsarbeiten sind regelmäßig Experten der Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer
und der Nationalbank eingebunden.
Als Durchschnittswert widerspiegelt der Verbraucherpreisindex die Preisentwicklung im Vergleich zum Vorjahr für
ein durchschnittliches Verbraucherverhalten, die Teuerung kann aber bestimmte Bevölkerungsgruppen je nach
Verbrauchsmuster unterschiedlich treffen. So würden nach den Ergebnissen der jüngsten Inflationsberechnung
z.B. Personen, die in Mietwohnungen leben, Studenten, Raucher, Schnapskonsumenten, Autobesitzer, die aber nicht
viel mit ihrem Wagen fahren etc., stärker durch Teuerungen belastet, als andere Bevölkerungsgruppen,
weil sie von Gebührenerhöhungen für Unis, Kfz-Steuer, Alkoholsteuer, Zigarettenpreiserhöhungen,
Mietenerhöhungen und einem relativ hohen Anteil von Lebensmittelausgaben besonders betroffen sind.
Beispiel: Ausgaben für EDV Geräte
In der Konsumerhebung haben 10,5% aller Haushalte angegeben, dass sie (neue) EDV-Geräte gekauft haben und
dafür durchschnittlich 1420.- € im Jahr ausgegeben haben. Auf alle Haushalte umgelegt entspricht dies einem
Ausgabenanteil von 0,54%. Dies wurde auf die drei VPI-Positionen PC (inkl. Monitor), Drucker und Software aufgeteilt,
sodass PCs (inkl. Monitor) ein Gewicht von 0,43% haben, Drucker (die auch für andere Peripheriegeräte
stehen) haben 0,08% und Software (ohne PC-Spiele) hat ein Gewicht von 0,03%.
Auch wenn nur etwas mehr als jeder zehnte Haushalt einen PC gekauft hat, so haben diese Haushalte doch so viel
dafür ausgegeben, dass die PCs jedenfalls im Index enthalten sein müssen. Die Grenze der verpflichtenden
Einbeziehung gemäß EU-Verordnung liegt dabei bei 0,1% der Gesamtausgaben, aber auch Produkte mit Ausgaben
knapp darunter werden einbezogen weil sich der Anteil ja geringfügig verschieben kann.
Abbildung aller privaten Konsumausgaben
Im VPI wird die Zuverlässigkeit dadurch erreicht, dass versucht wird, den Warenkorb möglichst breit und
umfassend zu halten, sodass das gesamte Ausgabenverhalten der österreichischen Privathaushalte abgebildet
wird. Somit sind große und kleine, arme und reiche, ältere und jüngere Haushalte ihren Ausgaben
entsprechend im Verbraucherpreisindex „enthalten". Insgesamt werden monatlich über 40.000 Preise für
812 Produkte erhoben. Die einzelnen im Warenkorb enthaltenen Produkte und deren Bedeutung („Gewichtung") sind
auf der Website von Statistik Austria angeführt.
Auch wenn soziale Aspekte und kaufkraftrelevante Konsequenzen damit verbunden sind, ist der VPI lediglich eine
nüchterne Berechnung von Preisänderungen, die alle Haushalte trifft. In welchem Ausmaß bestimmte
Bevölkerungsgruppen jeweils von der Teuerung betroffen sind, lässt sich durch sogenannte Teil- oder Spezialindizes
ausdrücken. So können etwa Teilindizes für AlleinerzieherInnen oder für Familien oder PensionistInnen
mit niedrigem Einkommen gesondert berechnet werden, sofern dies von Interessenten beauftragt wird.
Da VPI und HVPI insgesamt das ganze Konsum-Leben der Privathaushalte abbilden, enthalten sie aus diesem Grund auch
Positionen, die nicht jeden Tag oder gar nur ganz selten gekauft werden oder auch nur von gewissen Bevölkerungsgruppen.
Natürlich können auch selten gekaufte Waren ein relativ hohes Gewicht haben, beispielsweise PKW mit einem
Gesamtgewicht von über 5% des VPI-Warenkorbes oder große Haushaltsgeräte mit 1% oder Unterhaltungselektronik
(TV, Video, PC, Kameras und Reparaturen) mit 1,6% Gewicht. |