LR Rittsteuer präsentiert umfangreiches Programm für 2004
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland nimmt heute im Naturschutzbereich vielfach die Spitzenposition
in Österreich ein. Für das Jahr 2004 stehen insgesamt 11 Mio. Euro für eine Offensive im Sinne des
bisherigen Erfolgsweges zur Verfügung. Damit ist die Grundlage für die Realisierung einer Vielzahl von
Projekten und Initiativen gegeben, um die Vorreiterrolle des Burgenlandes noch weiter auszubauen. „Auf dieser soliden
Basis werden wir die Naturschutzarbeit auch heuer konsequent weiterführen und dabei in bewährter Weise
die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, den Grundeigentümern und der Bevölkerung suchen. Die dafür
nötigen Geldmittel konnten in den letzten Jahren über eine Ausweitung des traditionellen Landesnaturschutzbudgets
auf 1,2 Mio. Euro vor allem durch den gezielten Einsatz von Mitteln aus dem ÖPUL-Umweltprogramm um das vierfache
erhöht werden. Derzeit werden über ÖPUL 5,4 Mio. Euro und für die Nationalpark-Finanzierung
4,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt“, erklärte Naturschutzlandesrat Paul Rittsteuer anlässlich
eines Pressegesprächs in Eisenstadt.
Derzeit sind im Burgenland bereits 131.760 ha bzw. 33 % der Landesfläche als Schutzgebiete – 25 Naturschutzgebiete,
15 Natura 2000-Gebiete, 1 Nationalpark, 6 Landschaftsschutz- gebiete, 4 Naturparke, 4 Natur- und Landschaftsschutzgebiete,
2 Geschützte Lebensräume, 1 Geschützter Landesteil – ausgewiesen und damit durch Rechtsvorschriften
besonders geschützt.
Als herausragende Beispiele für vorbildliche Projekte in diesem Bereich nannte Landesrat Rittsteuer das Trappenschutz-
bzw. das Kaiseradlerprojekt auf der Parndorfer Platte/Heideboden, die Beweidungs- und Pflegeoffensive in Trockenrasen-Gebieten,
die ab Winter 2004 durch die Einbindung der landwirtschaftlichen Maschinenringe nachhaltig intensiviert werden
soll, die Initiative zur Pflege der Streuobstwiesen im Mattersburger Hügelland und im Gebiet des Nopler in
Stoob, die Umsetzung des LIFE-Projektes an der Lafnitz als europäischer Modellfluss für naturnahen Wasserbau
sowie die Förderung des Ankaufs von alten und robusten Obstbaumsorten, die noch bis 2005 gewährt wird.
Bis dato wurden gemeinsam mit dem Österreichischen Naturschutzbund, Landesgruppe Burgenland, rund 70 % der
Landesfläche – seit 1994 auch digital – kartiert. Die weitere Erhebungsarbeit wird schwerpunktmäßig
in den Natura 2000-Gebieten durchgeführt. Die Inventarisierung und digitale Erfassung wertvoller Feuchtgebiete
außerhalb von Natura 2000-Gebieten läuft seit dem Vorjahr, wobei die Kosten von 37.500 Euro vom Land
getragen werden. Bisher wurde diese Inventur, die Ende 2004 abgeschlossen sein soll, in 8 Gemeinden finalisiert,
in weiteren 5 Gemeinden ist sie noch im Gange.
In legistischer Hinsicht befindet sich der Entwurf zur Novellierung des Naturschutz- und Landschaftspflegegesetzes
derzeit in Begutachtung, wobei auch alle Gemeinden zur Stellungnahme eingeladen wurden. Vorgesehen sind beispielsweise
die praxisorientierte Anpassungen an EU-Rechtsnormen, insbesondere bezüglich der Flora-Fauna-Habitats- und
der Vogelschutzrichtlinie sowie die Festlegung von Mindestkriterien für die Ausweisung von Naturparken.
Weiters ist für sämtliche Natura 2000-Gebiete die Erstellung von Managementplänen vorgesehen, die
Erhaltungs- und Entwicklungsziele sowie Umsetzungsmaßnahmen festlegen. In einem ersten Schritt soll für
jedes der 15 Gebiete ein Rahmenplan erstellt werden, dem - soweit erforderlich - Erhebungen durch Spezialisten
und Detailpläne nachfolgen. Eine Informationsbroschüre zum Thema Natura 2000-Gebiete und deren Umsetzung
im Burgenland, die an alle Haushalte, deren Gemeinde Anteil an einem Natura 2000-Gebiet hat, verschickt wird, befindet
sich derzeit in Ausarbeitung.
Landesrat Rittsteuer: „Mit dieser Information wollen wir eine breite Einbindung und Unterstützung der betroffenen
Bevölkerung erreichen. Die Erfolge zeigen deutlich, dass wir eine gute Vorgangsweise beim Erreichen von Naturschutzzielen
im Burgenland gewählt haben. In unseren Bestrebungen, die Spitzenposition des Burgenlands weiter auszubauen,
werden wir auch weiterhin auf die Hilfe der betroffenen Menschen angewiesen sein. Ich lade daher alle Interessierten
ein, diesen Weg zum Wohl unserer Umwelt auch in Zukunft engagiert mitzugehen.“ |