Wien (bka/sts) - "Mit Marta Schreieck als Österreich-Kommissärin der heurigen Architekturbiennale
in Venedig 2004 vollziehen wir heuer wieder den Wechsel vom Theoretiker zur Praktikerin und folgen der Linie, mit
immer wieder neuen Kuratoren die vielfältigen Positionen österreichischer Architektur zur Geltung zu
bringen", so Kunststaatssekretär Franz Morak am Mittwoch (04. 02.) anlässlich
der Bekanntgabe der Kommissärin für Österreich bei der neunten Architekturbiennale in Venedig im
Herbst 2004.
"Marta Schreieck ist eine hervorragende Architektin, die mitten im Leben steht und gerade an wichtigen Projekten
in Österreich arbeitet. Sie ist auch Mittlerin zwischen zwei Generationen", betonte der Staatssekretär.
Ihm sei das besonders wichtig, damit in Zukunft auch die jüngere Architektenszene verstärkt präsent
sei. Darauf lege er auch im Rahmen der Architekturförderung Wert, so Morak.
Schreieck, für die "die Herausforderung stärker als die Zweifel" waren, diese Funktion anzunehmen,
betonte, dass sie im Rahmen des Themas der Biennale versuchen werde, neue Wege der Architektur aufzuzeigen. Österreichs
Architektur sei "sehr heterogen, bestehe aus vielen Einzelpositionen, aber gerade darin sehe ich die Herausforderung.
Österreich hat ein großes Potential", so die Kuratorin. Ihr sei es in dem Zusammenhang auch ein
Anliegen, "das internationale Interesse an österreichischer Architektur weiter zu steigern und dabei
auch die jüngere Generation zu positionieren". Schreieck kündigte an, dass sie versuchen werden,
auch im Rahmen der Ausstellung im Arsenale österreichische Positionen einzubringen. Eine Programmpräsentation
werde in ca. einem Monat erfolgen.
Marta Schreieck wurde 1954 in Innsbruck geboren und absolvierte ihr Architekturstudium an der Akademie der Bildenden
Künste, Wien bei Prof. Roland Rainer und Prof. Timo Penttilä. Seit 1982 betreibt sie gemeinsam mit Dieter
Henke ein eigenes Architekturbüro. Schreieck erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen wie 1995 den Adolf-Loos-Architekturpreis,
1997 den Piranesi-Architekturpreis und unter anderem im Jahr 2002 bereits zum vierten Mal den ZV-Bauherrenpreis.
1996 stellte Schreieck selber im Rahmen der Biennale Venedig aus, zuletzt war sie im Jahr 2001 sowohl in der Ausstellung
"Austrian Contemporary Art, Architecture and Design" im Shanghai-Museum sowie im Architekturinstitut
Japan präsent und im Jahr 2002 in der Ausstellung Trans-Modernity im österreichischen Kulturforum New
York. Derzeit sind unter anderem folgende Projekte in Planung bzw. in Bau: Private Hochschule für Medizin,
Informatik und Technik in Hall in Tirol, Headquarter Austrian Airlines Group in Schwechat sowie das Projekt Wien-Mitte.
Die 9. Architekturbiennale wird von 5. September bis 7. November stattfinden. Der im Herbst vergangenen Jahres
nominierte Direktor Kurt W. Forster hat als Thema der heurigen Architekturbiennale "Metamorphosen" gewählt,
das insbesondere auf die kulturellen und technologischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte und deren Einfluss
auf die Entwicklung der Architektur und des Berufs des Architekten eingeht. |