Wettbewerbe als Motor für Kunst und Kultur  

erstellt am
04. 02. 04

LR Bieler will Bewährtes stärken und Neues fördern
Eisenstadt (blms) - Das Kulturreferat der Landesregierung schreibt dieses Jahr gleich acht verschiedene Preise bzw. Initiativen im Kultur- und Wissenschaftsbereich aus. Die Gesamtdotation beträgt 19.000 Euro. Die Ausschreibungsbedingungen wurden am Dienstag (03. 02.) von Kulturlandesrat Helmut Bieler und dem Vorstand der Kulturabteilung der Landesregierung, Dr. Josef Tiefenbach, im Rahmen einer Pressekonferenz in der Landesgalerie in Eisenstadt präsentiert. „Unsere Wettbewerbe sollen zu neuen Aktivitäten herausfordern und auf die Vielfalt und Qualität der Kultur- und Wissenschaftsinitiativen im Burgenland aufmerksam machen“, betonte Bieler.

Die Kulturwettbewerbe des Landes Burgenland umfassen sechs Ausschreibungen und zwei Initiativen. Ein Novum ist der „Förderpreis für grenzüberschreitende Kulturarbeit“. Er soll an eine burgenländische Kunst-, Kultur- oder Bildungsinitiative für ein grenzüberschreitendes Projekt vergeben werden, die eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen burgenländischen Institutionen und solchen der uns benachbarten Beitrittskandidatenländer Ungarn, Slowakei und Slowenien zum Ziel hat.

Der Amateurtheaterwettbewerb „Das Rot-Goldene Brettl“, der ebenfalls eine neue Initiative darstellt, ist gut angelaufen. Dabei werden sechs Würdigungspreise für Theaterprojekte in der Spielsaison 2003/2004 in den Kategorien beste Aufführung/Regie unter Berücksichtigung des Bühnenbildes und der Ausstattung, beste männliche bzw. weibliche schauspielerische Leistung, beste männliche bzw. weibliche Nachwuchsleistung unter 25 Jahre sowie bestes Ensemble vergeben. Um auch tatsächlich das „Rot-Goldene Brettl“ als Preis an burgenländische Amateurtheatergruppen vergeben zu können, soll ein entsprechendes Kunstwerk geschaffen werden. Künstler werden deshalb eingeladen, sich an einem eigenen Kunstwettbewerb zur Gestaltung des „Rot-Goldenen Brettls“ zu beteiligen.

Große Breitenwirkung erwartet sich Bieler insbesondere vom Schulprojekt „Burgenland 1945 - 1955“ im Rahmen der kulturellen Dorferneuerung. Diese Initiative wird in Kooperation mit dem burgenländischen Landesschulrat durchgeführt, der bereits seit Jahren diese Initiative unterstützt. Bei diesem Projekt handelt es sich um keine allgemeine Ausschreibung, sondern um eine Initiative, die ausschließlich mit Schulen durchgeführt wird. „Dabei schlüpfen Schüler in die Rolle von Historikern und versuchen, Aspekte der burgenländischen Zeitgeschichte der Jahre 1945 – 1955 herauszuarbeiten“, sagte Bieler. Unter der Anleitung erfahrener Geschichtswissenschaftler sollen Aspekte der Alltagsgeschichte, aber auch regionale Spezifika der sogenannten „Russenzeit“ im Zuge von Zeitzeugeninterviews ausgearbeitet werden. Die Ergebnisse sollen in einer Ausstellung im Landesmuseum Burgenland im Jubiläumsjahr 2005 verarbeitet werden. Die von den Schülern geführten Interviews dienen dem Aufbau einer Audiothek und werden im Burgenländischen Landesarchiv aufbewahrt und stehen für weitere wissenschaftliche Forschungen zur Verfügung.

Der Architekturpreis, der Frauenkunstpreis und der Förderpreis für Literatur, alle drei im Zweijahresrhythmus geplant, vervollständigen das breite Spektrum der vom Kulturreferat konzipierten Initiativen. Zusätzlich wird im Bereich „Musik“ in Anlehnung an das „Jahr der Volkskultur“ einmal mehr mit dem Verein KIBU (Komponisten und Interpreten Burgenlands) zusammen gearbeitet und ein Kompositionsauftrag zum Thema „Lebensweisen – Lebenswelten“ vergeben.

Als wesentlich bezeichnete der Landesrat das Ziel, dass mit den Wettbewerben und Initiativen auch eine geeignete Vermittlung verbunden ist. „Kultur braucht den öffentlichen Raum und die breite Auseinandersetzung. Darum haben wir auch heuer dafür gesorgt, dass die verschiedenen Wettbewerbsbeiträge nicht in irgendeinem Archiv liegen bleiben, sondern mit dem interessierten Publikum diskutiert werden können.“

Die künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeiten sollen in Ausstellungen, Aufführungen, Lesungen oder Publikationen präsentiert werden. Im Landesmuseum, in der Landesgalerie bzw. im Kulturzentrum wird man sich von der Qualität der hiesigen Kulturmacher überzeugen können. Über alle Wettbewerbe bzw. Initiativen wird ein übersichtlicher Folder informieren. Sämtliche Ausschreibungsunterlagen wurden gemeinsam mit den jeweiligen Kulturbeiräten im Burgenland bzw. mit Experten aus dem Kulturbereich entwickelt. Unterschiedliche, unabhängige und kompetente JurorInnen werden die einzelnen GewinnerInnen ermitteln.

Die jeweiligen Bewerbungen sind mit dem vorgegebenen Kennwort zu versehen und an das Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 7 – Kultur, Wissenschaft und Archiv, Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt zu richten.

Nähere Informationen zu den Wettbewerben erteilt Mag. Dieter Szorger vom Kulturreferat der Landesregierung (Tel.: +43 2682 600 2452, Fax.: +43 2682 600 2058, e-mail: dieter.szorger@bgld.gv.at. Unter http://www.burgenland.at/ausschreibungen wurde auch auf der Homepage des Landes ein Bereich mit den aktuellen Ausschreibungen des Kulturreferates eingerichtet, der die Ausschreibungstexte ständig abrufbar macht.
     
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