Rieder: Bilanz der Wiener Technologieoffensive  

erstellt am
04. 02. 04

Seit 1997 um 22 Prozent mehr Jobs in der Hochtechnologie
Wien (rk) - "In den letzten fünf Jahren ist es uns gelungen, Wien stärker als Hochtechnologie- zentrum zu positionieren. Vor allem das Ziel, mehr Jobs in dieser Branche zu schaffen und zu initiieren, wurde erreicht", erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder gemeinsam mit Mag. Edeltraud Stiftinger, Geschäftsführerin des Zentrums für Innovation und Technologie - ZIT, am Dienstag (03. 02.) im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters, in der eine Bilanz über die Technologieaktivitäten der Stadt Wien gelegt wurde. Im Mittelpunkt stand dabei das Resumee über die seit 2002 durchgeführten Calls. Insgesamt wurden bisher sechs Calls abgeschlossen. In Summe hat die Stadt Wien dafür 12 Millionen Euro investiert. Die 73 geförderten Projekte lösen Investitionen von knapp 50 Millionen Euro und 400 neue Jobs aus. Für 2004 sind weitere vier Calls mit einem Fördervolumen von 10 Millionen Euro geplant.

"Insgesamt hat die Stadt Wien seit 1997 rund 350 Millionen Euro für technologiepolitische Maßnahmen aufgewendet. Einerseits wurden damit konkrete Großprojekte, wie das Institut für Molekulare Biotechnologie - IMBA unter der Führung von Prof. Penninger unterstützt und andererseits direkte Unternehmensfinanzierungen - im Weg der Calls - ermöglicht. Insgesamt sind zur Zeit mehr als 132.000 Personen in Wien im Technologiebereich tätig, das sind um 22 Prozent mehr als 1997 und schon 17 Prozent aller in Wien unselbstständig Beschäftigten.

Grundlage für diese positive Entwicklung ist der hohe Anteil an Forschung in Wien. Wien hat mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 3,7 Prozent eine fast doppelt so hohe Quote wie Gesamtösterreich (1,95 Prozent). Gegenwärtig sind in Wien rund 18.000 Forscher und Forscherinnen in den verschiedenen Sektoren - Unternehmen, Universitäten, außeruniversitäre Einrichtungen - tätig. Das sind knapp 50 Prozent aller in Österreich tätigen Forscher. "Diese Zahl wollen wir innerhalb der nächsten fünf Jahre auf mindestens 20.000 steigern", so Rieder. Zentrales Instrument, um eine weitere Aufwertung des Technologiestandortes Wien zu erreichen, sind die seit 2002 vom Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT)erfolgreich abgewickelten Calls.

Positive Bilanz der Calls - schnellstes Förderinstrument Österreichs
In diesem Zusammenhang präsentierte Rieder die Bilanz über die seit 2002 durchgeführten Calls, die das Herzstück der Wiener Technologieoffensive sind. Dabei handelt es sich um spezielle Förderungswettbewerbe, bei welchen nur die besten Projekte eine Förderung erhalten. Innerhalb einer festgesetzten Frist können die Unternehmen ihre Forschungsprojekte einreichen. Ob ein Projekt gefördert wird, entscheidet eine internationale Jury.

"Mit der im Jahr 2002 erfolgten Umstellung der Wiener Technologieoffensive auf das System der Calls konnten wir entscheidende Impulse für Unternehmen im Hochtechnologiebereich geben und eine größere Effizienz bei der Vergabe der Fördermittel erreichen", so Mag. Edeltraud Stiftinger, Geschäftsführerin des Zentrums für Innovation und Technologie. "Mit den Calls haben wir darüber hinaus auch mit Sicherheit österreichweit das schnellste System der Forschungsförderung eingeführt. Eine Entscheidung, ob ein Projekt gefördert wird, fällt zwei bis höchstens drei Monate nach der Projekteinreichung", so Stiftinger. "Denn Geschwindigkeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Unternehmen. Deshalb müssen auch wir als Förderinstitution schnell agieren".

12 Mio. Förderung bewirken Investitionen von 50 Mio. Euro und 400 neue Jobs
Beginnend mit 2002 wurden bisher insgesamt sechs Calls abgeschlossen. In Summe hat die Stadt Wien 12 Millionen Euro für die sechs Calls 2002/2003 investiert. Von insgesamt 278 eingereichten Projekten wurden bisher die besten 73 gefördert. Die bei den 6 abgeschlossenen Calls geförderten Projekte lösen bei den Unternehmen Investitionen von knapp 50 Millionen Euro aus. Die Zahl der neugeschaffenen Arbeitsplätze beträgt rund 400. Diese sind ausschließlich im Hochtechnologiebereich angesiedelt.


Bisher durchgeführte Calls:
Call Life Science 2002
Calls Creative Industries 2002
Informations- und Kommunikationstechnologien Vienna 2003
Co Operate Vienna 2003
Creative Industries - Multimedia Vienna 2003
Rationelle Energienutzung Wien 2003

Vier neue Calls 2004: 10 Mio. Euro Förderungsvolumen
Auch im Jahr 2004 setzt die Stadt Wien auf das bewährte Förderungsinstrument der Calls und startet insgesamt vier neue Förderungswettbewerbe mit einem Förderungsvolumen von insgesamt 10 Millionen Euro. Dazu gehören der Call Life Science Vienna 2004 und der Call Informations- und Kommunikationstechnologien 2004, um diese beiden bewährten Stärkefelder des Technologiestandortes Wien weiter auszubauen.

Darüber hinaus gibt es zwei neue Calls zur Stärkung von Wirtschaftsbereichen, wo es strukturelle Schwächen zu beseitigen gilt. So der Call "FEM Power 2004", mit dem die Frauenquote in der Forschung erhöht werden soll. Der Call wendet sich an alle Wiener Unternehmen, deren Forschungs- und Entwicklungsprojekte entweder von Frauen geleitet oder maßgeblich von Frauen bearbeitet werden.

Der vierte Call soll die Kooperationen zwischen Wiener Unternehmen und Partnern in den neuen EU-Beitrittsländern fördern, um Wiens Funktion als West-Ost-Drehscheibe und als mitteleuropäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum zu stärken. Ende 2004 wird dieser Call für Wiener Unternehmen ausgeschrieben, die Forschungs- und Entwicklungsprojekte gemeinsam mit Partnern aus den Beitrittsländern durchführen.

Eckdaten zum Technologiestandort
1) Derzeit arbeiten mehr als 132.000 Menschen im Hochtechnologiebereich. Die Zahl der Beschäftigten ist damit nach einer aktuellen Analyse im Auftrag der MA 27 (Synthesis, Dezember 2003: "Der Technologiebereich in Wien 1997 - 2002") im Zeitraum zwischen 1997 und 2002 um rund 24.000 Beschäftigte bzw. rund 22 Prozent gestiegen. Im internationalen Vergleich liegt der Technologiestandort Wien gemessen an den Beschäftigten im Hochtechnologiebereich im Mittelfeld.

Veränderung der Beschäftigtenzahl im Hochtechnologiebereich (Synthesis 2003)
1997: 108.390 100 Prozent
1998: 112.810
1999: 120.580
2000: 127.340
2001: 134.200
2002: 132.380 122 Prozent


2) F&E Beschäftigte: Mehr als 18.000 Beschäftigte in Forschung und Entwicklung sind in Wien beschäftigt. Fast die Hälfte aller 40.000 in Österreich in diesem Bereich Beschäftigten entfallen damit auf Wien.
3) Die F&E-Ausgaben am Standort Wien liegen mit 3,7 Prozent fast doppelt so hoch wie im Österreichschnitt.

4) Hochtechnologie wird immer internationaler: Was für die Wirtschaft allgemein gilt, trifft für den Hochtechnologiebereich besonders zu. Forschung ist international. Um Wiens Position als Hochtechnologiestandort auszubauen, muss der Zugang für Experten aus aller Welt selbstverständlich sein. Denn entscheidendes Kriterium für die Ansiedlung von Unternehmen ist die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Mitarbeitern. Nur ein Beispiel: Am Vienna Bio Center arbeiten rund 800 Forscher aus 40 Nationen.

Zentrum für Innovation und Technologie
Abgewickelt und konzipiert werden die Calls vom Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT). Diese im Jahr 2000 gegründete Gesellschaft agiert als Technologieagentur des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, mit dem Ziel die Wiener Technologie- offensive wirkungsvoll voranzutreiben.
     
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