Einkaufen bei neuen EU-Nachbarn kann teuer werden  

erstellt am
03. 02. 04

Ist ein im Ausland gekauftes Produkt mangelhaft oder wird eine vereinbarte Dienstleistung nicht ordnungsgemäß erbracht, ist es schwer, zu seinem Recht zu kommen.
St. Pölten (nöwpd) - Mit dem EU-Beitritt von Ungarn, Tschechien und der Slowakei am 1. Mai 2004 fallen auch die bisher geltenden Zollschranken gegenüber Österreichs Nachbarländern fast völlig weg. In diesem Zusammenhang weist Eva Schreiber, die neue Leiterin der Konsumentenschutz-Abteilung der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ), auf Probleme hin, die beim Einkauf jenseits der Grenze entstehen können: "Die Konsumenten sollen sich von scheinbar billigen Preisen nicht blenden lassen. Denn die vermeintlich kostengünstigen Waren und Dienstleistungen kommen leider in Wahrheit oft teuer", erklärt Schreiber im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Ist nämlich ein im Ausland gekauftes Produkt mangelhaft oder wird eine vereinbarte Dienstleistung vom Auftragnehmer nicht ordnungsgemäß erbracht, sei es für die betroffenen Österreicher meist schwer, zu ihrem Recht zu kommen. "In Ungarn, Tschechien und der Slowakei gelten andere Konsumentenschutz-Bestimmungen als bei uns. Und bei Streitigkeiten müssen allfällige Forderungen vor einem ausländischen Gericht eingeklagt werden, was ein teurer und unheimlich mühsamer Weg sein kann", stellt Schreiber fest.

Als Schwerpunkte bei ihrer kommenden Beratungs- und Überwachungstätigkeit nennt die neue AK-Konsumentenschützerin das breite Feld der Finanzdienstleistungen, darunter insbesondere faire Kreditverträge, Gewährleistungsfragen auf dem Hausbau- und Kfz-Sektor, Lebensmitteltests sowie regelmäßige Preiskontrollen. Die EU-Erweiterung und die Öffnung der Märkte stelle den Konsumentenschutz in Österreich vor zusätzliche Herausforderungen. "Vor allem mit den wachsenden Internet-Geschäften kommt da einiges auf uns zu", meint Eva Schreiber.
     
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