O. W. Fischer, die beiden Vornamen Otto Wilhelm hörte man praktisch nie, ist am Donnerstag,
den 29. Jänner, im Alter von 88 Jahren in Vernate im Tessin gestorben. Er war am 1. April 1915 in Klosterneuburg
bei Wien als Sohn eines Hofrats geboren worden und erlangte als Film-/Schauspieler und Regisseur weltruf. Seine
ersten Schritte machte er am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater und an den Münchner Bühnen, bis
er ab 1946 sechs Jahre Mitglied des Wiener Burgtheaters war.
O. W. Fischer zählte neben Curd Jürgens zum höchstbezahlten Schauspieler des bundesdeutschen Kinos
der fünfziger Jahre. Trotz größter Rollen war ihm der Sprung nach Hollywood nicht gelungen. Zu
seinen größten Filmen zählen "Burgtheater" (1936), "Erzherzog Johanns große
Liebe" (1950), "Ludwig II." (1954), "Hanussen" (1955), vor allem aber die Rolle des Thomas
Lieven, Geheimagent wider Willen, in der Verfilmung des Simmel-Romans "Es muß nicht immer Kaviar sein".
1987 stand er nach langer Pause zum letzten Mal vor der Kamera, dann widmete sich dem Schreiben. |