Pirker: Neuregelung für Anerkennung von Berufsqualifikationen fördert Mobilität
der Arbeitnehmer
Strassburg (evp-ed) - "Arbeiten in einem EU-Staat wird in Zukunft einfacher. Die EU vereinfacht
die Anerkennungsregeln für Hochschulabschlüsse und Berufsqualifikationen. Das bringt die Freizügigkeit
der Bürger in der Union einen Schritt näher vom Prinzip zur Realität", sagte der ÖVP-Europaabgeordnete
und Kärntner ÖAAB-Landesobmann Dr. Hubert Pirker am Donnerstag (12. 02.) in
Strassburg. In der gestrigen Plenarsitzung beschloss das Europäische Parlament die erste umfassende Modernisierung
des Gemeinschaftssystems zur Anerkennung von Berufsqualifikationen, seit dieses System vor 40 Jahren eingeführt
wurde. "Wir schaffen ein klares, sicheres und schnelles System für die Anerkennung von Qualifikationen.
Damit gewährleisten und fördern wir die Freizügigkeit und Niederlassungsfreiheit der Bürger
und den freien Dienstleistungsverkehr in der gesamten Union", ist Pirker zufrieden.
Gegenwärtig wird die Anerkennung von Berufsqualifikationen auf EU-Ebene durch eine Vielzahl an Beschlüssen
und Richtlinien geregelt. "In der Realität gibt es jedoch nach wie vor zahlreiche Hindernisse, die der
Freizügigkeit der Unionsbürger im Weg stehen. Es kommt noch zu häufig vor, dass in einem Mitgliedstaat
erworbene Hochschulabschlüsse oder Berufsqualifikationen in anderen Mitgliedstaaten nicht anerkannt werden.
Auch die Verpflichtung zu Anpassungslehrgängen oder Eignungsprüfungen für die Ausübung bestimmter
Tätigkeiten trägt nicht zu einer Erhöhung der Mobilität in der EU bei", begründet
Pirker die Notwendigkeit einer Reform des Anerkennungssystems.
Mit der vorgeschlagenen Richtlinie soll jetzt ein einfaches und transparentes System eingeführt werden, das
die bestehenden Regelungen ablöst und einen verbindlichen rechtlichen Rahmen schafft. "Die Bestimmungen
werden klarer formuliert und vereinfacht. 15 einzelne Richtlinien werden durch eine einzige ersetzt. Vor allem
Berufsqualifikationen - wie auch der Österreichische HTL-Ingenieur - werden in stärkerem Maß als
bisher in den Mitgliedstaaten automatisch anerkannt. Das führt zu einer Erleichterung der Freizügigkeit
von qualifizierten Personen", so Pirker. Die Kommission schlägt ferner vor, ihre Zusammenarbeit mit den
Mitgliedstaaten weiter zu entwickeln, um die Bürger besser über ihre Rechte zu informieren und ihnen
eine größere Unterstützung bei der Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen zukommen zu lassen. |