LR Anschober: Riesenerfolg für Anti-Atombewegung  

erstellt am
12. 02. 04

Südböhmischer Kreistag lehnt Atomausbau und Endlagererrichtung ab
Linz (lk) - Der südböhmische Kreistag hat sich am Dienstag (10. 02.) Nachmittag in mehreren Beschlüssen gegen den Bau weiterer Blöcke im AKW Temelin sowie gegen die Errichtung eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle ausgesprochen. Weiters wird die tschechische Regierung aufgefordert, alle Aktivitäten zu den abgelehnten Projekten einzustellen. Dies ist nach insgesamt 116 Gemeindebeschlüssen gegen die Errichtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle, der wachsenden Ablehnung von Temelin in der tschechischen Bevölkerung und dem Nein von zwei tschechischen Regierungsparteien zum Atomausbaukonzept des Industrieministers ein weiterer bedeutender Auftrieb für die OÖ-Anti-Atombewegung. Anschober: "Die Resolution des südböhmischen Kreistages ist ein weiterer klarer Beweis, dass sich unsere konsequente konstruktive Arbeit lohnt und in Tschechien dadurch etwas in Bewegung geraten ist." Für sein Umweltressort sieht Anschober dies als Auftrag, die Anti-Atomarbeit weiter zu intensivieren. Geplant dazu ist in den nächsten Wochen u.a. verstärkte Informationsarbeit in Tschechien, ein neues Maßnahmenpaket des Landes zur Finanzierung konkreter neuer Anti-Atomprojekte bis Anfang März, eine Strategieklausur der gesamten Anti-Atombewegung Ende Februar sowie eine Prüfung aller rechtlichen und politischen Möglichkeiten gegen das AKW Isar1.

Anschober abschließend: "Vor allem aber werden unsere Möglichkeiten durch den tschechischen EU-Beitritt steigen, denn dann muss auch für Strom aus Temelin das EU-Wettbewerbsrecht gelten. Dumpingpreisexporte des mittlerweile zweitgrößten Stromexporteur Europas werden wir dann ganz genau unter die Lupe nehmen können."
     
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