Die Edelsteine der Alpen erhalten    

erstellt am
12. 02. 04

WWF-Studie ermittelt die 23 wertvollsten Naturregionen in den Alpen
Wien (wwf) - Seit Montag verhandeln Vertreter von 187 Staaten in Kuala Lumpur, Malaysia, über Maßnahmen zum Erhalt der weltweiten Biodiversität. Ein zentrales Thema auf der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (CBD) ist der Erhalt der Bergregionen. Der WWF präsentiert aus diesem Anlass eine Studie, die die 23 wertvollsten Naturregionen der Alpen identifiziert. An neun dieser wertvollen Gebiete ist Österreichs Fläche beteiligt. "Die Alpen sind das artenreichste Hochgebirge Europas. Es ist zweifellos richtig, ihre hohe biologische Vielfalt, ihre Einmaligkeit und ihre Wildheit zu bewahren und zu fördern", so Prof. Dr. Georg Grabherr über die Wichtigkeit der Alpen.

Der Alpenbogen ist die größte verbliebene Naturregion Mitteleuropas. 30.000 Tier- und 13.000 Pflanzenarten zeugen von einer atemberaubenden Vielfalt der Natur. Zu den bekanntesten Arten zählen z.B. Braunbären, Steinböcke, Gämsen, Wölfe, Luchse und Steinadler. Darüber hinaus kommen hier viele Pflanzenarten vor, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Die Alpen bilden auch das größte Wasserreservoir Europas, in dem mächtige Flüsse wie der Rhein, die Rhône oder der Po entspringen. "Unsere Alpen sind durch den zunehmenden Verkehr, die Zersiedelung, den Klimawandel und den ungebremsten Tourismus stark gefährdet. Es genügt nicht, Naturschutz nur auf lokaler oder regionaler Ebene zu betreiben: wir müssen die gesamten Alpen im Blick haben", mahnt Dr. Günther Lutschinger, Geschäftsführer des WWF Österreich, und betont damit die Notwendigkeit internationaler Kooperation zwischen den Alpenstaaten. Die Alpen-Studie erarbeitete der WWF gemeinsam mit CIPRA-International, dem Netzwerk Alpiner Schutzgebiete und dem Internationalen Wissenschaftlichen Komitee Alpenforschung sowie der Hilfe von hundert Experten aus 90 Institutionen. Sie basiert auf einer Analyse der wichtigsten Lebensräume für Säugetiere, Vögel, Amphibien, Reptilien, Insekten und Flora sowie Süßwasser-Ökosysteme. In Österreich zählen beispielsweise das Lechtal (Tirol), die Karnischen Alpen (Ktn.) und die oberösterreichischen Kalkalpen zu den wichtigsten Naturschätzen.

Der Report ist ein Beitrag zur Realisierung der Alpenkonvention. "Die Rettung der Alpen ist eine Herkulesaufgabe. Sie kann nur gelingen, wenn wir uns auf zentrale Gebiete konzentrieren. Deshalb haben wir aus der ökologischen Schatztruhe der Alpen die 23 ‚Edelsteine' herausgesucht", so Lutschinger. In den ausgewählten Regionen werden adäquate Maßnahmen zur nachhaltigen Nutzung zusammen mit lokalen Interessensgruppen und Entscheidungsträger entwickelt.

Die 32seitige Alpen-Studie online:
http://www.wwf.at/Channels/alpen/experte/article237/index.html
     
zurück