Wiener Zukunftssymposium von 12.-14.2.2004 im AKH  

erstellt am
12. 02. 04

Wien Neue Methoden und Techniken in Unfallchirurgie und Orthopädie
Wien (akh) - Im Rahmen des Wiener Zukunftssymposiums, welches nun schon zum dritten Mal veranstaltet wird, werden neueste Methoden und Techniken in der Unfallchirurgie und Orthopädie präsentiert. Es werden ca. 300 Wissenschafter aus der ganzen Welt erwartet, die ihre neuesten Forschungsergebnisse präsentieren und diskutieren wollen.

Hauptthema dieses Jahres ist die Wirbelsäule - und hier minimal invasive Techniken. Bei minimal invasiven Techniken handelt es sich um Operationsmethoden, die durch kleinere Zugänge (oft nur durch Minischnitte oder Nadelpunktionen anstatt durch große Hautschnitte) wesentlich schonender sind als herkömmliche Operationsmethoden. Dadurch werden Komplikationen und Probleme für den Patienten deutlich verringert.

Ein großes Problem stellt die Osteoporose dar, der Knochenschwund im Alter. Die Osteoporose führt zum typischen Schenkelhalsbruch im Alter, sehr häufig aber auch zu den so genannten osteoporotischen Wirbeleinbrüchen. Diese Wirbeleinbrüche sind für die meist älteren Menschen sehr schmerzhaft und führen nicht selten zu einer eingeschränkten Mobilität, bis hin zu Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit, sowie zu einer deutlich erhöhten Sterblichkeitsrate. Bei Frauen über 65 Jahren, die einen osteoporotischen Wirbelkörpereinbruch erleiden, ist die Sterblichkeitsrate um 23 % erhöht.

Operationen sind bei den alten Patienten sehr gefährlich, daher wurde eine minimal invasive Methode entwickelt, die so genannte Kyphoplastik. Bei dieser Methode wird in Lokalanästhesie oder in einer kurzen Narkose der gebrochene Wirbelkörper mit einer Kanüle aufgesucht. Über die Kanüle wird ein Ballon in den Wirbelkörper eingebracht, der in dem Wirbelkörper aufgeblasen wird, um den Wirbelkörper wieder aufzurichten. Anschließend wird der Ballon wieder entfernt und es wird über die Kanüle Knochenzement in den Wirbelkörper eingebracht. Mit dieser Methode lässt sich sowohl eine Aufrichtung des eingedrückten Wirbelkörpers erzielen, als auch eine sehr gute Stabilisierung durch den eingebrachten Zement.

Da es sich bei dieser Methode um eine sehr neue Methode handelt, die sowohl von Unfallchirurgen als auch von Orthopäden angewandt wird, werden nun im Rahmen des Wiener Zukunftssymposiums erstmals Ergebnisse aus größeren Patientengruppen präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kyphoplastik sehr rasch die nahezu komplette Schmerzfreiheit erzielt und mit dieser Technik eine vorher bestehende Gehfähigkeit wieder in nahezu allen Fällen (90 %) erreicht werden konnte.

Es werden im Rahmen des Zukunftssymposiums noch weitere Methoden zur Behandlung von osteoporotischen Wirbeleinbrüchen vorgestellt, aber auch neue Entwicklungen, wie künstliche Bandscheibenprothesen. International renommierte Persönlichkeiten, wie Prof. Tushar Patel aus den USA, wurden eingeladen, um Grundsatzreferate zu halten, zum Beispiel über neueste Methoden, wie sich die Knochenbruchheilung stimulieren lässt.

Informationen und Programm: http://www.viennasymposium.com
     
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