Die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank (HAAB) wird für die Bank
Burgenland ein verbindliches Angebot legen.
Eisenstadt (bvz.at) - "Wir waren
im Due Diligence-Raum, haben uns das alles angeschaut", kündigte der Vorstandsvorsitzende der Bank, Wolfgang
Kulterer, am Montagabend (09. 02.) in Wien an. An der Bank Burgenland interessiere ihn
nicht nur der Verlustvortrag von 350 Mio. Euro, das alleine sei zuwenig, sondern das Geschäft habe auch eine
Vision: "Wir haben da gewisse Ideen", sagte Kulterer. Eine dieser Ideen sei der "Lückenschluss"
zwischen Kärnten und Wien. Kulterer zeigte sich überzeugt, dass es ein "spannendes Rennen"
um die Bank Burgenland geben wird.
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2003 wird die Hypo Alpe Adria Bank wieder erfolgreich und mit einer 30prozentigen
Ergebnissteigerung abschließen Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) mache
rund 130 Mio. Euro aus. Das entspreche der Hälfte der Raiffeisen Zentralbank (RZB), sagte Kulterer. 2002 waren
es knapp 101 Mio. Euro. Den aktuellen Marktwert der Kärntner Hypobank schätzt Kulterer auf rund 1,5 Mrd.
Euro. Das sei der Preis, zu dem die Creditanstalt an die Bank Austria verkauft worden sei. In jedem der acht Länder
gebe es eine Banken-, Leasing- und Consulting-Tochter, jeweils zu 100 Prozent im Eigentum der Gruppe. Als weiteren
Erfolgfaktor sieht Kulterer das dezentrale Management mit zentraler Steuerung von Controlling und Treasury. Die
Bank habe heute 4.000 Mitarbeiter. In der Region lebten 50 Mio. Menschen. Ziel sei es, die Zahl der Kunden von
550.000 auf 1 Million zu erhöhen, was für 10 bis 15 Jahr "gute Arbeit" geben sollte.
Spuren der Monarchie
In Oberitalien sei die Bank sehr erfolgreich, weil fast nur Leasinggeschäfte gemacht werden. In Slowenien
und Kroatien sei das Leasinggeschäft ebenfalls sehr stark, dort sei man auch Marktführer. Auch in den
neuen Märkten in Bosnien und Belgrad sei man schon gut unterwegs. Als österreichische Bank bewege man
sich in dieser Region relativ gut, da man täglich auf die Spuren der Monarchie treffe. Die Sympathie zu Österreichern
sei extrem groß.
Repräsentanzen in Zürich und Berlin geplant
Die Länderexpansion ist laut Kulterer jetzt abgeschlossen. Neben der Repräsentanz in Brüssel
sei noch eine weitere in Zürich geplant. Keine Filialen aber weitere Repräsentanzen könne er sich
auch in Berlin, Hamburg oder Frankfurt vorstellen. Die Expansion in den deutschsprachigen Raum begründet Kulterer
damit, dass allein in Süddeutschland rund 170.000 Kroaten lebten und jede dritte bosnische und serbische Familie
ein Pensionseinkommen aus Deutschland beziehe.
Die Refinanzierung des gesamten Konzerns mit einer Bilanzsumme von 13 Mrd. Euro komme zu 50 Prozent aus dem Kapitalmarkt
und zu 30 Prozent aus den Primäreinlagen. Der Rest seien anderer Instrumente, am wenigsten Bankeinlagen. Bis
2008 plane die Bank, die Primäreinlagen auf 40 Prozent und das Corporate-Geschäft auf 60 Prozent zu bringen.
Am zähesten sei das Retailgeschäft in Österreich weiterzuentwickeln, so Kulterer, "deswegen
gibt es manchmal auch so eine Idee wie die Bank Burgenland."
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