Bozen (lpa) - Den beiden ehemaligen Landespolitikern Silvius Magnago und Anton Zelger hat die Landesregierung
am Montag (09. 02.) nach ihrer traditionellen Montagssitzung zum 90. Geburtstag gratuliert
und ihre Verdienste um das Land Südtirol gewürdigt. Beide Jubilare erhielten als Geschenk ein Bild und
eine Bücherserie zur Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert.
Die Feierstunde fand im Anschluss an die heutige Regierungssitzung im Sitzungssaal der Landesregierung im Palais
Widmann statt. "Fast dreißig Jahre lang haben Sie als Landeshauptmann und als Landesrat für Schule
und Kultur unser Land verwaltet und die Grundlage dafür geschaffen, dass wir heute in einem blühenden
Land mitten in Europa leben können. Dafür gebührt Ihnen beiden unser Dank und jener der gesamten
Südtiroler Bevölkerung", hob Landeshauptmann Luis Durnwalder in seiner Ansprache die Verdienste
der beiden ehemaligen Landespolitiker hervor. "Was Sie geleistet haben, wirkt bis heute nach. Als heutige
Landesregierung bemühen wir uns, in Ihrem Sinne die Autonomie unseres Landes gut zu verwalten", so Durnwalder.
Von 1960 bis 1989 war Silvius Magnago Landeshauptmann von Südtirol, im selben Zeitraum war Anton Zelger in
der Landesregierung für die Bereiche Schule und Kultur zuständig. Magnago feierte am vergangenen Donnerstag
seinen 90. Geburtstag, Zelger vollendet am Samstag dieser Woche sein 90. Lebensjahr.
"Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz und Ihre große Energie wäre vieles anders gekommen. Wir
hätten als Land Südtirol heute niemals die weitreichende Autonomie, wenn Sie mit ihrer starken Persönlichkeit
nicht jahrzehntelang in Rom mit großer Vehemenz darum gekämpft hätten", würdigte Durnwalder
seinen Vorgänger als Landeshauptmann, Silvius Magnago. Als "Landesvater" habe Magnago sich stets
für die Erhaltung der Identität und eine starke Rolle der Volkstumspolitik eingesetzt. Bewundernswert
sei stets sein Sinn für Gerechtigkeit und sein Einsatz für die schwächeren Gruppen in der Gesellschaft
gewesen, betonte Durnwalder in seiner Laudatio. "Sie haben sich in den zähen Paketverhandlungen mit Rom
niemals auf faule Kompromisse eingelassen, sondern immer klare Forderungen und Vorstellungen zum Wohl unseres Landes
vorgebracht und durchgesetzt", so Durnwalder. Altlandeshauptmann Magnago sei es zu verdanken, wenn die Südtirol-Autonomie
heute in ganz Europa immer wieder als Modell dafür hergenommen werde, wie man Minderheitenkonflikte ohne Krieg
und Blutvergießen lösen könne. Abschließend wünschte Durnwalder Magnago "noch viele
Lebensjahre, damit Sie die Früchte dessen genießen können, was Sie gesät haben".
Altlandesrat Anton Zelger habe in seinem Amt als langjähriger Schul- und Kulturlandesrat mit viel Bescheidenheit
vieles bewegt. "Sie haben die Kompetenzen und Paragraphen, die uns mit dem Autonomiestatut übertragen
wurden, mit Leben gefüllt. Sie waren nicht nur bloßer Verwalter, sondern haben die Ihnen aufgetragenen
Bereiche gelebt", betonte Landeshauptmann Durnwalder. Zelger sei eine zeitgemäße und fundierte
Ausbildung der Jugend stets ein besonderes Herzensanliegen gewesen. Das heutige Südtiroler Schulwesen habe
er aus dem Nichts aufgebaut und dessen Entwicklung maßgeblich mitgestaltet. "Sie haben als Landesrat
immer betont, dass wir für unser Überleben als Minderheit vor allem unsere Sprache und Kultur hegen und
pflegen müssen", so Durnwalder. Als Kulturlandesrat habe Zelger durch den Bau des Bozner Waltherhauses
als Kulturzentrum und durch sein Festhalten an der Tradition und Identität als österreichische Minderheit
große Verdienste erworben. Auch dem Altlandesrat wünschte Durnwalder noch viele Jahre in körperlicher
und geistiger Frische.
Als Geschenke überreichte Landeshauptmann Luis Durnwalder den beiden Jubilaren je ein Bild des Rittner Malers
Rudolf Maria Complojer und eine Bücherserie über die Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert. |