Spam beeinträchtigt die E-Mail-Nutzung  

erstellt am
10. 02. 04

Produktivitätsverlust durch Werbemüll
Darmstadt (pte) - Der rasante Anstieg von Spam-Mails bedroht mittlerweile die wirtschaftliche Nutzung der E-Mail. Laut Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco ist bereits jedes dritte E-Mail Spam. Alleine im letzten Jahr hat sich der Anteil an so genannten "unerwünschten Mitteilungen" am deutschen Mail-Verkehr mehr als verdoppelt - Tendenz steigend.

Die Folgen der Spam-Flut sind bedenklich. Ein Angestellter benötigt im Schnitt täglich sechs Minuten, um die unerwünschten Mails aus dem Postfach zu löschen. Marktforscher von IDC sprechen sogar von 60.000 Euro Produktivitätsverlust, die ein Unternehmen mit 500 E-Mail-Accounts und durchschnittlich vier Spam-Mails pro Account und Tag erleidet.

Selbst E-Mail-Adressen der eigenen Firma können mitunter in Spam-Verdacht geraten, da jede öffentliche E-Mail-Adresse von Spam-Versendern als Absender benutzt werden kann. Das kann dazu führen, dass Geschäftspartner die entsprechenden Adressen sperren und Angebote oder Produktinformationen ihr Ziel nicht mehr erreichen.

Auch das Aussortieren im eigenen Unternehmen kann unerwünschte Folgen haben. Wird eine E-Mail-Vertragsbestätigung auf ein Handschlaggeschäft als Spam aussortiert und gelöscht, kann der Vertrag automatisch als widerspruchslos angenommen werden. Selbst die manuelle Nachsortierung verdächtiger Mails ist fernmelderechtlich bedenklich, weil dadurch unter Umständen das Briefgeheimnis verletzt wird.

"Lange sah man im hohen Spam-Aufkommen ein reines Endverbraucher-Problem. Mittlerweile gefährdet der Massenmail-Versand aber die sinnvolle Nutzung der E-Mail an sich", erklärt Rolf Reinema vom Fraunhofer-Institut für Sichere Telekooperation SIT. Ein Workshop des CAST-Forums verrät am 19. Februar in Darmstadt, wie sich klein- und mittelständische Unternehmen vor elektronischem Werbemüll schützen können.
     
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