Landwirtschaftsminister der Beitrittsländer in Wien  

erstellt am
10. 02. 04

Fischler: EU-Erweiterung bringt Exportchancen
St. Pölten / Wien (nlk) - „Die EU-Erweiterung bringt mehr Handel, größere Absatzmärkte und einheitliche Standards“, betonte EU-Agrarkommissar Dr. Franz Fischler am Montag (09. 02.) bei der Wintertagung des Ökosozialen Forums in Wien, die unter dem Motto „Unternehmertum in der Land- und Forstwirtschaft – Chance in einer erweiterten EU“ steht.

So habe Tschechien im vergangenen Jahr 15,5 Millionen Liter österreichischen Wein importiert. Für die Bauern der neuen Mitgliedsländer sieht Fischler vor allem Chancen im preisgünstigen Anbau von Getreide und bei nachwachsenden Rohstoffen. „Wachstumsimpulse können vor allem mit Ausgaben in Forschung und Entwicklung erzielt werden. Hier ist das Geld auf europäischer Ebene besser angelegt als auf nationaler Ebene“, erklärte Fischler. Dasselbe gelte für die Sicherheit und die Verkehrspolitik. Die Agrarpolitik werde fast ausschließlich im EU-Haushalt budgetiert, und nicht in den Haushalten der Mitgliedsstaaten. 1993 seien noch 0,61 Prozent des BIP der EU für die Agrarpolitik ausgegeben worden, heute seien es nur mehr 0,43 Prozent. Die ländlichen Regionen dürften nicht von der Wohlstandsentwicklung abgekoppelt werden. Fischler räumte auch mit einem Gerücht auf: „Im Gegensatz zu anderslautenden Vermutungen werden die Mittel der Strukturfonds zur Gänze in Anspruch genommen.“

Der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck, setzt auf die Qualität heimischer Produkte. Mit österreichischen Markenartikeln könne man sicher am europäischen Markt punkten. Allerdings müssten die Kosten in Verwaltung und Bürokratie gesenkt werden.

Die Wintertagung gehört zu den größten land- und forstwirtschaftlichen Veranstaltungen Österreichs. Bei der heutigen Tagung waren die Minister aus Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zu Gast.
     
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