Fischler: EU-Erweiterung bringt Exportchancen
St. Pölten / Wien (nlk) - „Die EU-Erweiterung bringt mehr Handel, größere Absatzmärkte
und einheitliche Standards“, betonte EU-Agrarkommissar Dr. Franz Fischler am Montag (09. 02.)
bei der Wintertagung des Ökosozialen Forums in Wien, die unter dem Motto „Unternehmertum in der Land- und
Forstwirtschaft – Chance in einer erweiterten EU“ steht.
So habe Tschechien im vergangenen Jahr 15,5 Millionen Liter österreichischen Wein importiert. Für die
Bauern der neuen Mitgliedsländer sieht Fischler vor allem Chancen im preisgünstigen Anbau von Getreide
und bei nachwachsenden Rohstoffen. „Wachstumsimpulse können vor allem mit Ausgaben in Forschung und Entwicklung
erzielt werden. Hier ist das Geld auf europäischer Ebene besser angelegt als auf nationaler Ebene“, erklärte
Fischler. Dasselbe gelte für die Sicherheit und die Verkehrspolitik. Die Agrarpolitik werde fast ausschließlich
im EU-Haushalt budgetiert, und nicht in den Haushalten der Mitgliedsstaaten. 1993 seien noch 0,61 Prozent des BIP
der EU für die Agrarpolitik ausgegeben worden, heute seien es nur mehr 0,43 Prozent. Die ländlichen Regionen
dürften nicht von der Wohlstandsentwicklung abgekoppelt werden. Fischler räumte auch mit einem Gerücht
auf: „Im Gegensatz zu anderslautenden Vermutungen werden die Mittel der Strukturfonds zur Gänze in Anspruch
genommen.“
Der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck, setzt auf die
Qualität heimischer Produkte. Mit österreichischen Markenartikeln könne man sicher am europäischen
Markt punkten. Allerdings müssten die Kosten in Verwaltung und Bürokratie gesenkt werden.
Die Wintertagung gehört zu den größten land- und forstwirtschaftlichen Veranstaltungen Österreichs.
Bei der heutigen Tagung waren die Minister aus Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zu Gast. |