Einmal um die halbe Welt ist genug  

erstellt am
10. 02. 04

WWF: Ja zu Natur und Nein zum unkontrollierten Schiausbau
Wien (wwf) - Im gesamten Alpenbogen existieren 21.042 Kilometer präparierte Pisten, aneinandergereiht ist das der halbe Erdumfang. In Österreich besteht mit rund 7400 Kilometern die größte Kapazität an Schipisten der Welt. "Diese Strecke reicht für die Überquerung des Atlantiks aus. Es ist genug!", so DI Gerald Steindlegger, Alpenexperte des WWF. Denn nur mehr drei Prozent der Alpen sind unberührte Natur. Der WWF fordert daher die zuständigen Landesregierungen auf, den unkontrollierten Ausbau von Schigebieten zu stoppen. Vielmehr ein gesamtösterreichisches Konzept mit der Berücksichtigung heutiger Tendenzen wie extremer Wetterphänomene hilft dem Wintertourismus auf die Sprünge - denn der nächste Frühlingseinbruch im Winter kommt bestimmt!

Österreich - das Herz Alpen?
Eine Recherche des WWF ergab, dass die österreichischen Liftanlagen die größte Pisten- und Transportkapazität der Welt besitzen. Über 7400 Kilometer präparierte Schipisten existieren hierzulande. Mehr als drei Millionen Personen pro Stunde können durch Aufstiegshilfen auf Österreichs Gipfel gebracht werden. In weniger als drei Stunden könnte die gesamte österreichische Bevölkerung mit Hilfe von Seilbahnen die Berge erklimmen - und das auf Kosten der Natur!

Nein zum unkontrollierten Schiausbau!
Der WWF fordert daher von den Landesregierungen in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark das Aufrüsten im Schizirkus zu beenden. "Die Klimaerwärmung einerseits aber auch stagnierende Nächtigungszahlen und immer weniger Schifahrer stehen im krassen Gegensatz zu den Plänen in den Schiregionen. Vielmehr benötigt der Wintertourismus ein gesamtösterreichisches Konzept, das auch die genannten Tendenzen berücksichtigt", so Steindlegger.

Ja zu alpiner Wildnis!
Nur mehr 3 Prozent der Alpen können als unberührte Natur, so genannte echte Wildnis, wie im Toten Gebirge oder den Ötztaler Alpen, definiert werden. Diese letzten Rückzugsgebiete zu bewahren ist das Ziel des WWF. "Es liegt an den zuständigen Landesregierungen unsere echte Wildnis für immer zu sichern", so Steindlegger. "Mit alternativen Tourismuskonzepten rund um unsere unberührte Natur kann die Wertschöpfung des Fremdenverkehrs gesteigert werden und auch das touristische Markenzeichen bewahrt werden", Steindlegger abschließend.
     
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