LR Rittsteuer setzt auf weiteren Ausbau der Vermarktungsinitiativen
Eisenstadt (blms) - „Burgenlands Weinbauern haben sich in besonders hohem Maß an den von der
EU geförderten Umstrukturierungsmaßnahmen zur Sortenumstellung und Qualitätsverbesserung beteiligt.
Als direktes Ergebnis brachte die letzte Ernte mit 474.000 hl zu 364.000 hl erstmals eine höhere Rotwein-
als Weißweinmenge. Die derzeitige Nachfrage-Mäßigung zeigt aber, dass der Rotwein-Boom nicht unbegrenzt
anhalten kann. Um den Aufwärtstrend der burgenländischen Weinwirtschaft aufrecht erhalten und die steigenden
Rotweinernten auch zu entsprechenden Preisen absetzen zu können, müssen wir alles daran setzen, unsere
Vermarktungsanstrengungen, wie sie über die Ziel 1-Förderung und auch die Messeförderung des Landes
unterstützt werden, weiter auszubauen“, erklärte Landesrat Paul Rittsteuer anlässlich des Landesweinbautages
am Freitag (20. 02.) in Eisenstadt.
24,8 Mio. Euro bzw. 46 % der Gesamtförderung für Österreich haben burgenländische Winzer bisher
über die von der EU geförderten Umstellungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen in Weingärten
lukrieren können. Betroffen von diesen Maßnahmen waren insgesamt 2.727 ha Weingärten im Burgenland,
wobei die Rotweinfläche um rund 1.500 ha zu Lasten der Weißweine vergrößert wurde, um der
verstärkten Marktnachfrage nach Rotwein besser entsprechen zu können. Hat es lange Jahre im Burgenland
einen Weißweinanteil von zwei Drittel gegeben, so ist heute bereits ein Weiß-Rot-Verhältnis von
52:48 % in den 16.000 ha burgenländischen Weingärten erreicht. Die Ernte 2003 brachte mit 56 % erstmals
eine höhere Produktionsmenge von Rotwein (474.000 hl) als Weißwein (364.000 hl).
Rittsteuer: „Gerade im Hinblick auf die EU-Erweiterung und die daraus resultierenden Chancen aber auch Herausforderungen
sind von unseren Winzern künftig sicher noch mehr Anstrengungen in der Vermarktung, vor allem im Ausland,
erforderlich, um die gestiegenen Mengen auch in höhere Erlöse umzusetzen. Eine wichtige Hilfe stellt
dabei die Förderung von Präsentationen unserer Weinbaubetriebe bei Auslandsmessen dar, wo die Kosten
bis zu 50 % vom Land gefördert werden. Seit dem Jahr 2000 wurden 935 derartige Messeauftritte mit insgesamt
fast 1 Mio. € unterstützt und so die Basis für den Einstieg ins Auslandsgeschäft geschaffen.“
Bei aller Rotwein-Euphorie, sei es, so Rittsteuer, aber genauso wichtig, die Vermarktung der burgenländischen
Weißweine zu verbessern. Die zuletzt in die Wege geleiteten Initiativen wie der „Pannonikus“-Jungwein oder
„Ganz in weiß“ seien daher besonders zu begrüßen und sollten noch weiter ausgebaut werden. Notwendig
sei es auch, noch stärker in die Entwicklung regionaltypischer Weißweine mit bodenständigem Profil
zu gehen.
Rittsteuer: „Insgesamt sind in der letzten Zeit in der burgenländischen Weinwirtschaft mit der Neustrukturierung
der Weinwerbung, der Zusammenarbeit der Interessenvertreter im Rahmen des Interprofessionellen Komitees und der
Einsetzung des neuen Geschäftsführers im Verein „Wein Burgenland“ wichtige und Hoffnung gebende Impulse
zur weiteren Professionalisierung der Vermarktung burgenländischer Weine gesetzt worden.“ |