Wien (rk) - Nachdem immer mehr europäische Metropolen, wie auch die Nachbar- Grossstädte Bratislava,
Prag und Budapest, den Ausbau von Glasfasernetzen zur Daten- übertragung forcieren, prüft jetzt auch
Wien diese Option. Moderne Kommunikations- technologie ist ein wesentliches Asset für den Wirtschaftsstandort
Wien. Die Verlegung eines superschnellen Glasfasernetzes, über das sich Daten bis zu 400 mal schneller als
mit herkömmlichen Technologien transportieren lassen, ist daher im Wettbewerb der Städte ein wesentlicher
Standortvorteil.
Die Glasfasernetze der Zukunft sind "echte Breitbandnetze", also Punkt-zu-Punkt- Verbindungen. Sie erlauben
nicht nur weitaus schnelleres Surfen im Internet, sondern sind vor allem abhörsicherer und lassen somit einen
sicheren Zahlungsverkehr zu. Neben der Möglichkeit, bis zu 400 Fernsehsender einzuspeisen, wird man über
das Netz auch telefonieren können. ("Echte Breitbandnetze" basieren nicht auf Kupferkabelübertragung.)
Verlegt werden kann das Breitband-Glasfasernetz relativ einfach. Da die hauchdünnen Glasfaserleitungen nur
Lichtimpulse transportieren - also kein Strom durch Kabel fließt -, lassen sich die Leitungen in bestehende
Kanalnetze, Abflussleitungen und Kabelschächte ohne großen Grabungsaufwand verlegen. Da Glasfasernetze
auch vergleichsweise wesentlich günstiger sind, als die jetzt in Verwendung stehenden Kupferkabelnetze, werden
sich auch die Teilnahmegebühren für die EndverbraucherInnen wesentlich reduzieren.
Die neue Technologie eröffnet darüber hinaus eine Großzahl völlig neuer Anwendungen für
die Stadt, so Gerhard Weis, ORF-GI a.D., der für den Presse- und Informationsdienst zu diesem Themenfeld mit
einem Expertenteam an einer Machbarkeitsstudie arbeitet.
Die Studie, die herausfinden soll, mit welchem Aufwand Wien mit einem flächendeckenden Glasfasernetz verkabelt
sein könnte, soll noch im ersten Halbjahr 2004 vorliegen, wobei bestehende Betreiber wie z.B. Telekom und
Telekabel in den Prozess eingebunden werden sollen. |