Innsbruck: »DomFestspiele« mit Weltliteratur  

erstellt am
20. 02. 04

Innsbruck (rms) - Am 4. Juni wird dem Innsbrucker Kulturgeschehen eine neue Facette hinzufügt: Erstmals werden DomFestspiele inszeniert mit einem Schauspiel der Weltliteratur. Aufgeführt wird "Das große Welttheater" von Calderón de la Barca.

Der einmaligen Situation des Domes und des Platzes mit seinem Ambiente war man sich schon seit einiger Zeit. "Es war die Idee von Intendant Helmut Wlasak, das Welttheater von Calderón de la Barca auf dem Domplatz aufzuführen", so Bgm. Hilde Zach in einem Pressegespräch, gemeinsam mit Dompropst Prälat Gotthard Egger und Kulturamtsleiterin Mag. Birgit Neu. Die Vorlaufzeit war zwar lang - das Projekt "Domfestspiele" ist nunmehr aber durchorganisiert, ausfinanziert und vielversprechend. Die Finanzierung ist durch Sponsoring gesichert. "Eine Win/Win-Situation für das Kulturbudget der Stadt und dem großzügig unterstützenden Unternehmen."

Fünfmal wird das Innsbrucker Stadttheater unter der Leitung von Anders Linder das Sakramentalspiel vor der Barockkulisse des Doms aufführen. Premiere ist am 4. Juni, der 5., 6., 7. und 8. Juni sind die weiteren Spieltermine. Helmut Wlasak , Kammerschauspieler und langjähriger Landestheaterintendant, bearbeitet den Text.

Die Bühne wird an den Stufen des Domportals aufgebaut. Die Tribüne hat Platz für 400 Personen. Aufführungsbeginn ist jeweils um 21 Uhr. Gespielt wird ohne Pause rund eineinviertel Stunden. Auch ein mögliches "Wettertief" wurde eingeplant. "Wir können die Aufführung "1:1" in den Dom verlegen", betont Innsbrucks Bürgermeisterin. Mit detaillierter Information werden die Anrainer über das Theatergeschehen informiert. Als Dankeschön für das Verständnis gibt es sogar eine Einladung zu einer Aufführung.

Dieses zu den bekanntesten Werken der Weltliteratur zählende Stück weist viele Parallelen zur Gegenwart auf und ist so aktueller den je: Eine Gesellschaft, die sich im Wertewandel befindet. Menschen, die auf der Suche nach sich selbst. sind Diese Aussagen waren auch einer der Gründe für das kirchliche "Wohlwollen", den Domplatz zur Verfügung zu stellen. "In diesem Stück werden wesentliche Sinn- und Lebensfragen gestellt nach dem Woher, dem Wohin und dem Wozu des Lebens", begrüßt Dompropst Prälat Gotthard Egger das Vorhaben: " Zudem ist es ein Sakramentenspiel und auf Fronleichnam hin konzipiert!"

Im Angebot des Innsbrucker Sommers mit Tanzsommer und den Festwochen der Alten Musik werden die Domfestspiele "eine Lücke schließen", so Amtsleiterin Mag. Birgit Neu. Die DomFestspiele mit Calderons Weltwerk sollen nicht nur eine Produktion für 2004 bleiben. Wenn die Festspiele vom Publikum angenommen werden, wird es auch in den nächsten Jahren das "Welttheater" vor der einmaligen Kulisse des Doms zu sehen geben," ist der Plan von Innsbrucks Bürgermeisterin und Kulturreferentin.
     
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