Bozen (lpa) - Seit Dienstag (17. 02.) ist es amtlich: Die einheimische Rinderrasse
schlechthin, das Grauvieh, ist von der EU als vom Aussterben bedrohte Rasse anerkannt worden. „Dies ist eine Entscheidung,
auf die wir seit Monaten hart hingearbeitet haben“, so Landesrat Hans Berger. Mit der nun erfolgten Anerkennung
eröffnet sich für die Grauviehzüchter spätestens im nächsten Jahr die Möglichkeit,
um die entsprechenden EU-Prämien anzusuchen zu können. „Wir hoffen, damit dem negativen Trend bei der
zahlenmäßigen Entwicklung der Rasse entgegenwirken zu können“, so Landwirtschaftslandesrat Berger.
Seit über einem Jahr hat Südtirols Landesrat für Landwirtschaft, Hans Berger, in Brüssel alle
Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Anerkennung zu erreichen. "Mit Hilfe von Unterlagen der Nationalen Grauviehvereinigung,
mit denen wir eine Anzahl von insgesamt 7100 Kühen nachweisen konnten, ist es uns nun endlich gelungen, die
EU von der Gefahr eines Aussterbens der Rasse zu überzeugen", so der Landesrat, der heute (Dienstag,
17. Februar) das lang ersehnte Schreiben der EU-Generaldirektion Landwirtschaft in Empfang nehmen durfte.
Allein in den letzten zehn Jahren hat die Grauviehpopulation im Land um rund 30 Prozent abgenommen. Dies obwohl
das Grauvieh als die Südtiroler Rinderrasse schlechthin gilt. "Diesem negativen Trend mussten wir etwas
Handfestes entgegensetzen", so Berger. "Handfest" ist die Anerkennung allemal: "Mit diesem
Schritt haben auch die Grauviehzüchter mit ihren Tieren die Möglichkeit, in den Genuss der vom Ländlichen
Entwicklungsplan vorgesehenen Prämien zu kommen", so Berger. Der Entwicklungsplan sieht über die
Agrarumweltmaßnahmen Beiträge für die Zucht vom Aussterben bedrohter Viehrassen vor. Voraussetzung
für die Auszahlung dieser Prämie ist die Eintragung der Tiere im Herdebuch. Nach der Anerkennung durch
Brüssel soll der veränderten Situation spätestens im Zuge der Beitragskampagne 2005 Rechnung getragen
werden. |