OECD-Studie zur Berufsberatung stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus  

erstellt am
17. 02. 04

Österreichs Schulen bieten im internationalen Vergleich gute Berufsberatung
Wien (bm:bwk) - Berufsinformation und Berufsberatung erfolgen in Österreich zum überwiegenden Teil an der Schule, wie die aktuelle OECD-Studie „Career Guidance and Public Policy: Bridging the gap“ festhält. 47% aller Berufsberaterinnen und Berufsberater in Österreich sind an den Schulen tätig, gefolgt vom AMS (39%), den Erwachsenenbildungs- einrichtungen (9%) sowie den Beraterinnen und Beratern an Universitäten und Fachhochschulen (4%).

Während in etlichen anderen EU-Ländern keine verpflichtende Berufsorientierung in der Schule vorgesehen ist, werden den österreichischen Schülerinnen und Schülern in der 8. Schulstufe mindestens 32 Stunden Berufsorientierungsunterricht angeboten. Dazu kommen die „Schnupperlehre“ an der Polytechnischen Schule sowie zahlreiche Exkursionen und Betriebsbesichtigungen der Schulen in den österreichischen Unternehmen. Ergänzt wird dies durch jährlich abgehaltene spezielle Berufsinformationsmessen wie „BEST“ und „BIM“.

„Die Schulen haben sich in den vergangenen Jahren stark zur Wirtschaft hin geöffnet“, erklärt Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. „Davon profitieren vor allem die Schülerinnen und Schüler, die sich ein genaueres Bild von den verschiedenen Berufsfeldern machen können und umfassendere Informationen über die verschiedenen Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten erhalten.“

Besonders positiv hervorgehoben wird von der OECD das umfassende Beratungskonzept an Österreichs Schulen, das es in dieser Form sonst nirgendwo in Europa gibt. Der verpflichtende Berufsorientierungsunterricht wird durch individuelle Beratungsangebote ergänzt, für welche an Österreichs Schulen rund 2.500 Bildungsberater zur Verfügung stehen. Für schwierige Beratungsfälle bzw. für eine vertiefende Analyse der persönlichen Stärken und Kompetenzen der Jugendlichen können zudem mit einem der 150 Schulpsychologen Beratungsgespräche geführt werden.

„In Österreich ist sichergestellt, dass Ausbildung und Berufsorientierung eng miteinander verknüpft sind, um umfassende Informations- und Beratungsangebote sicherzustellen,“ erklärte Gehrer. Im OECD-Bericht werden viele andere Staaten dafür kritisiert, dass die Berufsorientierung ausschließlich außerhalb der Schule erfolgt oder nur von einem Teil der Schulen als Zusatzangebot durchgeführt wird.

Der OECD-Bericht regt auch weitere Verbesserungen bei der Ausbildung der Berufsberater und bei der Durchführung der Beratungsangebote an. Diese Anregungen sollen im Rahmen der Initiative „klasse:zukunft“ aufgegriffen und diskutiert werden, damit die Qualitätssicherung auch in diesem Bereich ausgebaut wird, so die Bildungsministerin.
     
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