LR Schaunig-Kandut: Ausbauprogramm von Seniorenpflegeplätzen massiv fortsetzen
Klagenfurt (lpd) - 300 Menschen folgten am Donnerstag (26. 02.) der Einladung
zur 1. Kärntner Pflegekonferenz „Altern in Würde als politische Aufgabe“ in die Universität Klagenfurt.
Mit Interesse wurden dabei die Ausführungen der Referenten verfolgt.
„Die Übersiedlung in ein Pflegeheim ist nach wie vor für viele Menschen mit Ängsten verbunden. Negative
Einzelbeispiele verstärken diese Bedenken, versperren den Blick dafür, dass in der Vielzahl der Pflegeeinrichtungen
fachlich hervorragende Tätigkeiten mit großem Engagement der MitarbeiterInnen geleistet werden“, betonte
dabei Soziallandesrätin Gabriele Schaunig-Kandut.
Auf Grund der demografischen Bevölkerungsentwicklung wird in den nächsten Jahren der Betreuungsbedarf
für Menschen mit Pflegeerfordernissen stark zunehmen. Seit 1999 wurden 600 zusätzliche Seniorenpflegeplätze
geschaffen. Das Ausbauprogramm der nächsten Jahre sieht die Schaffung von mehr als weiteren 500 Pflegeplätzen
vor, berichte die Soziallanderätin. „Bei den Anforderungen und Belastungen, welche die Arbeit mit alten und
hochbetagten Menschen mit sich bringt, ist eine professionelle, berufsbegleitende Unterstützung unumgänglich“,
forderte die Landesrätin.
Auf das sogenannte Burn-Out-Syndrom, von dem das Pflegepersonal häufig betroffen ist, ging unter anderem Dr.
Wolfgang Schmidbauer aus Deutschland in seinem Referat ein. Schmidbauer ist Autor von zahlreichen Bestsellern im
Bereich der Pflege, wie „Die Hilflosen Helfer“, „Helfen als Beruf“, „Wenn Helfer Fehler machen“, um nur einige
zu nennen.
„Pflegebedürftige von morgen sind wir alle – wenn man sich darum nicht kümmert, was dort passiert, dann
werden die Ängste noch größer“, gab Schmidbauer ebenfalls zu bedenken. Außerdem forderte
er auch eine Steigerung des Selbstbewusstseins in der Pflege. „Würden wir sagen, reißen wir einen gotischen
Dom ab, bauen wir einen neuen hin, wäre ein Aufschrei der Bevölkerung die Folge. Auch die Pflege älterer
Menschen sollte als Erhaltung von Kulturgütern verstanden werden“.
Bei der anschließenden Diskussion stand die neue Heimverordnung im Mittelpunkt. „Sie trägt allen Erfordernissen
einer zukunftsgerichteten und qualitativ hochwertigen Pflegebetreuung für die ältere Generation Rechnung“,
betonte Schaunig-Kandut. Seitens des Publikums gab es einige wertvolle Anregungen im Bezug auf eine Weiterentwicklung.
Eine weitere Forderungen im Rahmen der Konferenz war der Wunsch nach einem verstärktem Meinungsaustausch der
unterschiedlichen in der Pflege tätigen Berufsgruppen. Einhellig sprachen sich alle Konferenzteilnehmer dafür
aus, in naher Zukunft eine weitere Pflegekonferenz abzuhalten. |