Pensionen:
Blecha - Nettokürzung trotz Korrektur
Beinahe 1,7 Millionen Pensionen netto niedriger als 2003 - Blecha fordert Negativsteuer
für Pensionisten
Wien (sk) - Trotz der am Mittwoch im Nationalrat beschlossenen Korrektur bekommen beinahe 1,7 Millionen
Pensionisten netto noch immer weniger als 2003. Darauf machte Pensionistenverbandspräsident Karl Blecha am
Donnerstag (26. 02.) in einer Pressekonferenz aufmerksam. Die von den Regierungsparteien
beschlossene Einmalzahlung in Höhe von 0,6 Prozent für Pensionen unter 780 Euro gleicht die Nettoverluste
nur für Pensionen unter 700 Euro aus, rechnete Blecha vor. Der PVÖ-Präsident warnte eindringlich
davor, dass auch im Jahr 2005 - "wenn nichts passiert" - die nächste Kürzung bevorstehe.
Um die aktuellen Kürzungen und die bevorstehenden Kürzungen im kommenden Jahr auszugleichen, deponierte
Blecha drei Forderungen an die Regierung. Erstens sollen die Negativsteuerregelung auf Pensionisten ausgedehnt
werden. Zweitens verlangt der PVÖ-Präsident die Verdoppelung der maximalen Negativsteuer, also eine Erhöhung
von 110 auf 220 Euro. Drittens soll es auch für mittlere Pensionen eine spürbare Entlastung geben, weil,
wie Blecha betonte, diese Gruppe die meisten Nettokürzungen zu verkraften hat.
Über die Negativsteuer sollen bei niedrigen Pensionen, die unter der Steuerpflicht liegen und die daher auch
von einer Steuerentlastung nichts haben, 40 Prozent der geleisteten Krankenversicherungs- und Freizeitunfallversicherungsbeiträge
zurückerstattet werden. Für Blecha ist es vollkommen unverständlich, dass zwar Erwerbstätige
die Negativsteuer beanspruchen können, die 731.000 Pensionisten, die unter der Steuergrenze liegen, aber nicht.
"Keine andere Bevölkerungsgruppe hat in den letzten Jahren so viele Opfer zu bringen gehabt", sagte
Blecha über die Pensionisten. Er rechnete vor, dass eine 1.000-Euro-Bruttopension des Jahres 2000 im Jahr
2004 808 Euro an Wert verloren hat. Den Versprechen der Regierung, dass sich die Pensionskürzung im kommenden
Jahr nicht wiederholen werden, schenkt Blecha wenig Glauben.
Denn es stehe eine weitere Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge um 0,5 Prozent bevor; zudem sei
die Pensionsanpassung so wie im Jahr 2004 durch ein im Juni 2003 beschlossenes Gesetz schon vorgegeben. Wieder
werden nur Pensionen bis zur Medianpension eine Teuerungsabgeltung bekommen. Alle höheren werden um einen
Fixbetrag, der höchstens 8 Euro und 81 Cent betragen wird angepasst. Nochmalige Nettopensionskürzungen
seien nur über die Steuerreform zu verhindern, so Blecha.
Dass die gestern beschlossene Korrektur die Nettoverluste nicht ausgleicht, belegte Blecha mit einer Reihe von
Beispielen. So verlor ein Bezieher einer Bruttopension, die im Jahr 2003 700 Euro ausmachte und 2004 um 10,02 Euro
brutto erhöht wurde, zunächst netto 4,68 Euro; durch die Korrektur erhält er 0,6 Prozent, also 4,26
Euro rückvergütet. Es bleibt mithin ein Nettoverlust. Alle Pensionen über 700 Euro müssen trotz
der Zusicherung der Regierung immer noch Nettoverluste hinnehmen. Im Jahr 2005 kann dieser Pensionsbezieher mit
einer Nettoerhöhung um 11 Cent verglichen mit 2003 rechnen. Eine 780-Euro-Pension des Jahres 2003 wird im
Jahr von netto 762 (2003) im Jahr 2005 auf 760 Euro netto reduziert.
Von der Steuerreform verlangt PVÖ-Präsident Blecha neben der Einführung der Negativsteuer für
Pensionisten eine jährliche Entlastung von 1.300- und 1.400-Euro-Bruttopensionen um 600 Euro, 1.500-Euro-Pensionen
sollten um 500 Euro pro Jahr entlastet werden.
Blecha bekräftigte außerdem, dass sich der Pensionistenverband "voll und ganz hinter das Volksbegehren
gegen den Pensionsraub stellt". Eine Sondernummer der Mitgliederzeitschrift "Unsere Generation"
wird an 1,9 Millionen Haushalte geschickt, berichtete Blecha. Außerdem wirbt der PVÖ mit Kleinplakaten
und Foldern um Unterstützung.
Abschließend verteilte Blecha Wurstsemmeln unter den Anwesenden. Zuvor hatte er wiederholt in seinem Vortrag
die Pensionsverluste in "Fuhrmann-Währung" umgerechnet. Die ÖVP-Jungabgeordnete hat sich bekanntlich
am Montag darüber mokiert, was sich die Pensionisten wegen zehn Euro so aufregen, damit könne man sich
ja eh nur drei Wurstsemmeln kaufen. Blecha verurteilte diese "Abgehobenheit" der ÖVP-Abgeordneten.
Dies Wurstsemmeln, die er verteilte, waren dann mit 1,20 Euro pro Stück auch deutlich billiger als Fuhrmann
glaubt. |
Lopatka: Sozialbilanz der Bundesregierung straft Silhavy lügen
Fischer hat 1996/97 nichts gegen Pensionsminus getan
Wien (övp-pk) - Wenn SPÖ-Sozialsprecherin Heidrun Silhavy von unsozialen Belastungen der
Regierung spricht, dann verwechselt die SPÖ einmal mehr Polemik und Wahlkampfrhetorik mit Fakten und verantwortungsvoller
Politik", sagte ÖVP-Generalsekretär Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka am Donnerstag (26. 02.).
"Vom Kinderbetreuungsgeld über die Erhöhung der Familienbeihilfe bis hin zur betrieblichen Miterbeitervorsorge
Abfertigung neu" reichen für Lopatka die sozialpolitischen Leistungen der Bundesregierung. Zu nennen
seien außerdem verschiedene Maßnahmen im Bereich Arbeitsmarkt und schließlich die Pensionsreform
2000 und die Pensionssicherungsreform 2003.
"Im Gegensatz zu SPÖ-Chef Gusenbauer haben wir einen Eingriff in bestehende Pensionen mittels Solidarbeitrag
stets abgelehnt", so Lopatka. Was die moderate Anhebung der Krankenversicherungsbeiträge betrifft erinnerte
der ÖVP-Generalsekretär daran, dass auch 1996 eine solche beschlossen worden sei: "Allerdings hat
es, als diese im Jänner 1997 umgesetzt wurde, im Gegensatz zu jetzt weder eine Pensionserhöhung oder
Pensionsanpassung noch einen Inflationsausgleich gegeben", so Lopatka. "Auch der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende
Heinz Fischer hat sich damals nicht dafür stark gemacht."
An all den sozialpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung hat die Außenministerin mitgewirkt. Es ist
also nichts als Wahlkampfrhetorik, ihr jetzt soziale Kälte zu unterstellen", so Lopatka abschließend. |
Lichtenegger: Jahrzehntelange Misswirtschaft und schlechte Sozialpolitik der SPÖ
SPÖ kritisiert ständig hat aber einen Scherbenhaufen hinterlassen
Wien (fpd) - "Die SPÖ kritisiert immer wieder die Maßnahmen der Bundesregierung.
Dazu ist festzuhalten, daß die Ausgangslage für Reformen aufgrund der Tätigkeit von 30 Jahren SPÖ-Alleinregierungen
bzw. SPÖ-dominierten Regierungen denkbar schlecht war, da Schulden in der Höhe von 167 Mrd. Euro Schulden
angehäuft wurden", stellte FPÖ-Jugendsprecher Abg. Elmar Lichtenegger am Donnerstag (26. 02.)
fest.
"Um diesen Schuldenstand anzuhäufen, hatte die sozialistische Regierung 30 Jahre jeden Tag 10,4 Mill.
Euro (=144 Millionen Schilling) an Schulden gemacht. Alle Österreicher müssen daher jeden Tag mehr als
49 Millionen Euro (= 680 Millionen Schilling) an Zinsen und Tilgung zahlen", kritisierte Lichtenegger.
Lichtenegger dazu weiter: "Hätte man nicht drei Jahrzehnte lang eine derart unsoziale und unverantwortliche
Politik betrieben, könnte heute jeder österreichische Arbeitnehmer um 500 Euro (7.000 Schilling) netto
mehr im Monat verdienen."
"Die SPÖ hat in ihre Amtstätigkeit trotz dieser Schuldenanhäufung eine Reihe von Maßnahmen
zur Demontage des Sozialsystems gesetzt. Der Rechnungshof kritisierte daher zu Recht, daß die Maßnahmen
der alten Bundesregierung nicht geeignet waren, eine moderne Sozialpolitik zu gestalten. Er kritisierte insbesondere,
daß gerade sozial Schwächere von den "Sparpaketen" betroffen waren. 1 Million Menschen lebten
durch die schlechte Sozial-Politik an der Armutsgrenze, speziell Familien mit Kindern und Allein(erzieher)verdiener.
Weiters hat die SPÖ 16 Selbstbehalte eingeführte, welche die Menschen noch immer mit 1 Mrd. Euro im Jahr
belasten. 1997 gab es unter Kanzler Klima und Sozialministerin Hostasch zum ersten Mal eine Null-Runde für
die Pensionistinnen und Pensionisten", meinte Lichtenegger.
"Seit die Freiheitlichen in der Regierung sind, gibt es keine Schuldenpolitik mehr, sozialpolitischen Fehler
der SPÖ wurden weitgehendst beseitigt und neue Konzepte in der Familienpolitik realisiert. Durch die Steuerreform
bekommen jetzt diejenigen, die zur Sanierung der Staatshaushaltes beigetragen haben, einen Teil zurück",
stellte Lichtenegger abschließend fest. |