Wien (bmi) - Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Innenministerium und der Anti- Defamation-League
im Bereich der Antirassismusschulung wird fortgesetzt. Bundesminister Dr. Ernst Strasser unterzeichnete am
Donnerstag (25. 02.) einen Kooperationsvertrag für weitere drei Jahre.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Inneres und der Anti-Defamation-Leage (ADL) besteht
seit dem Jahr 2000. Am 26. April 2001 schloss Innenminister Dr. Ernst Strasser mit der ADL einen Werkvertrag für
drei Jahre über die Umsetzung des Trainingsprogramms ("Train the Trainer") im Innenressort ab. Dieser
Vertrag wurde am 25. Februar 2004 verlängert. Die Zusammenarbeit erfolgt bis 2006; es gibt 40 Seminare pro
Jahr. Das Programm wurde aufgrund der bisherigen Erfahrungen verbessert. Neben der Ausbildung zusätzlicher
Trainer wird der Themenschwerpunkt "Menschenrechte" in das Programm integriert.
Das AWOD-Trainingsprogramm von ADL beinhaltet fixe Unterrichtseinheiten in der Grundausbildung der Exekutive sowie
Seminare in der berufsbegleitenden Fortbildung; hier wurden bisher 80 Seminare veranstaltet. Die Veranstaltungen
in Form des "Team-Teachings" werden großteils in der Gedenkstätte Mauthausen abgehalten. Jedes
Team besteht aus einem Trainer des Innenministeriums und einem Co-Trainer, der von ADL bestimmt wird und hauptsächlich
aus dem Kreis der NGO´s kommt. Im Innenministerium gibt es derzeit 15 von ADL zertifizierte Trainer.
Die US-Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation-League (ADL) besteht seit 1913 und bietet Programme und Lernmaterialien
gegen alle Formen der Diskriminierung, der Vorurteile, des Antisemitismus und des Fremdenhasses an. Nach rassistischen
Unruhen in Boston richtete ADL das "A WORLD OF DIFFERENCE Institute" (AWOD) ein. Dieses Institut ist
eine Forschungs- und Lehrwerkstatt und hat ein Trainingsprogramm entwickelt, das heute in Kooperation mit der EU
in elf europäischen Staaten läuft.
Das Programm bietet den Rahmen für die Wissensvermittlung über andere Lebensformen, Einstellungen und
Kulturen. Dabei soll die Verantwortung für das Engagement gegen Vorurteile, Diskriminierung und jede Art von
institutioneller Unterdrückung weiterentwickelt werden; Ziel ist es, Methoden und Mittel zu erarbeiten und
anzuwenden, um konstruktiv gegen Vorurteile und Diskriminierung auftreten zu können. Gefördert werden
sollen die Kontakte, der Respekt und das Verständnis zwischen den ethnischen, religiösen und sozial unterschiedlichen
Gruppierungen.
ADL hat in den USA 30 Büros mit 400 Mitarbeitern. Seit 1997 besteht in Wien das Central and East European
ADL Regional Office, seit Jänner 2002 betreut ADL-Austria das "A WORLD OF DIFFERENCE® Institute"-Bildungsprogramm.
Die österreichische Sicherheitsexekutive ist besonders sensibilisiert gegen alle Formen des Rassismus, Antisemitismus,
Rechtsextremismus und der Fremdenfeindlichkeit. In der Aus- und Fortbildung gibt es ein breites Spektrum an Lehrangeboten
zum Thema Menschenrechte; unter anderem werden folgende Projekte angeboten:
- "Polizei und AfrikanerInnen";
- "Polizeiliches Handeln in einer multiethnischen Gesellschaft";
- "Konzept Menschenrechtsbildung";
- "Interkulturlotsen";
- Seminare zu den Themen Grund- u Menschenrechte, Berufsethik für Exekutivbeamte, Umgang mit menschlichen
Krisen, Umgang mit psychisch Kranken, Kommunikation/Konflikthandhabung sowie Ausländer-, Asyl-, Fremden- und
Einwanderungsrecht.
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