10 Jahre WWF Tirol  

erstellt am
27. 02. 04

WWF verteilt Naturschutz-Zeugnis
Innsbruck (wwf) - Nach 10 Jahren Naturschutzarbeit in Tirol verteilt der WWF heute ein Zeugnis an die Tiroler Naturschutzlandesräte von 1994 - 2004. Aufgrund der erbrachten Leistung ist es für Tirol nicht möglich, in die nächste Schulstufe aufzusteigen. Jedoch ist noch Zeit, die Bedingungen für ein Aufsteigen zu erfüllen. Bis Ende des Schuljahres muss ein Masterplan Fließgewässer und ein Managementplan für alle Natura 2000 Gebiete aufgebaut werden. Weiters soll der Lech endlich Nationalpark werden. Ansonsten heißt es "Setzen: Nicht genügend!".

10 Jahre WWF Tirol
Vor zehn Jahren eröffnete der WWF Österreich ein Büro in Tirol und schaffte damit die Voraussetzungen für den Wandel von einer ehren- in eine hauptamtlichen Struktur. In den ersten fünf Jahren konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Verhinderung des Kraftwerks Streimbach und die Unterschutzstellung des Tiroler Lech als Natura 2000 Gebiet. Ab 1998 setzte der WWF einen weiteren Schwerpunkt auf das Moorgebiet Schwemm und Natura 2000 in Tirol (wie Fließer Trockenrasen im Tiroler Oberland). Nebenbei wurden in Kooperation mit Forstleuten seltene Bäume und Sträucher gepflanzt (Initiative: Juwelen des Waldes). Seit 1999 arbeitet der WWF gemeinsam mit Partnern in CH, I, D, F und SLO an einem internationalen Programm zur Erhaltung der Biodiversität im Alpenraum und stellt somit eine Drehscheibe für den Naturraum Alpen dar.

Naturschutz-Zeugnis
Positiv beurteilt der WWF das Nein zum Kraftwerk Streimbach und die Unterschutzstellung des Tiroler Lech als Natura 2000 Gebiet. Doch es heißt "dran zu bleiben": ein Nationalpark Lechauen wird diskutiert. Auch wurden weitere Flüsse renaturiert: Vils, Großache, Isel, u.a. Negativ ins Auge sticht das diskutierte Naturschutzgesetz: eine Verschlechterung des Gletscherschutzes und das Festhalten an den fehlenden Kompetenzen beim Landesumweltanwalt. "Gebrochene Seilbahngrundsätze, ein Golfplatz an der Schwemm und ein ständiges Aufweichen des Gletscherschutzes sind zu viel. Ein Aufstieg in die nächste Schulstufe kann nicht genehmigt werden!", so DI Andreas Baumüller, ehemaliger Landesleiter des WWF Tirol bei der Zeugnisverteilung an die Tiroler Landespolitik.

Hausaufgaben für Landesrätin Hosp
Der Masterplan Fließgewässer, der Nationalpark Lechauen und das Management für Natura 2000 Gebiete können nicht länger warten. Es gibt viel zu tun. "Es liegt an Naturschutzlandesrätin Hosp die anstehenden Hausaufgaben erfolgreich zu bewältigen. Masterplan Fließgewässer, Nationalpark Lech und Natura 2000 sind die Themen der Wiederholungsprüfung!", so Mag. Hermann Sonntag, Leiter des WWF Tirol.

Personalwechsel im WWF
Mit dem heutigen Tag übernimmt Mag. Hermann Sonntag die Leitung des WWF Alpenbüro in Innsbruck. DI Andreas Baumüller wird im Europabüro des WWF als "Mann in Brüssel" für die Alpen tätig.
     
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