Aktueller Umsetzungsbericht der Ziel 1-Projekte per 31.12.2003 präsentiert
Eisenstadt (bmls) - In den letzten Tagen und Wochen wurde mehrfach bestätigt, dass sich
das Burgenland, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht, äußerst erfolgreich entwickelt hat. Dieser positive
Trend wird durch den aktuellen Umsetzungsbericht der Ziel 1-Projekte, der von Landeshauptmann Hans Niessl und Landeshauptmann-Stellvertreter
Mag. Franz Steindl am Mittwoch (25. 02.) präsentiert wurde, eindrucksvoll untermauert:
Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt mehr als 8.500 Ziel 1-Projekte zur Förderung empfohlen. Bei rund 7.600
Projekten wurde schon mit der Umsetzung begonnen. Dies bedeutet, dass bereits mehr als 70 Prozent der EU-Gelder
für konkrete Projekte vorgesehen sind. Zusammen mit den Kofinanzierungsmitteln von Bund und Land resultiert
daraus ein Fördervolumen im Ausmaß von fast 460 Millionen Euro. Rechnet man die dadurch ausgelösten
privaten Mittel dazu, ergeben sich bisher in der zweiten Ziel 1-Periode Gesamtinvestitionen im Ausmaß knapp
1,4 Milliarden Euro.
Ursprünglich hat die Europäische Union dem Burgenland für die zweite Ziel 1-Periode Fördermittel
in der Höhe von 271 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Inzwischen hat es eine Halbzeitbewertung der
Programmumsetzung gegeben. Weil diese Bewertung sehr positiv ausgefallen ist, hat die EU ihren Finanzbeitrag für
das Ziel 1-Programm um 12 Millionen Euro aufgestockt.
Landeshauptmann Hans Niessl: „Das ist ein großartiger Erfolg, der zeigt, dass das Burgenland von der EU als
‚Best practise’-Modell bei der Umsetzung des Ziel 1-Programms gesehen wird. Von den bisher im Bereich der gewerblichen
Wirtschaft vergebenen Fördergeldern entfallen mehr als 75 Prozent auf Klein- und Mittelbetriebe. Insbesondere
im Hinblick auf die bevorstehende EU-Erweiterung ist es mir wichtig, dass gerade diese Einheiten gestärkt
werden, denn das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich der Standort Burgenland positiv weiterentwickeln
kann und Arbeitsplätze auch nach der EU-Erweiterung geschaffen bzw. gesichert werden können.“
Bis zum Auslaufen der zweiten Ziel 1-Periode sind es noch etwas mehr als 1.000 Tage. Landeshauptmann-Stellvertreter
Mag. Franz Steindl, der in seinen Ausführungen die geänderten Berechnungsmodalitäten für das
BIP in den Vordergrund stellte, plädierte für eine sofortige, intensive Nutzung dieser Zeitspanne durch
ein verstärktes Lobbying, damit man, wie er wörtlich meinte, das bestmögliche herausholt und kein
Cent für das Burgenland in Brüssel liegen bleibe.
Aus dem aktuellen Kohäsionsbericht geht hervor, dass das Burgenland nach 2006 nicht mehr Ziel 1-Gebiet sein
wird. „Das ist ein großartiger Erfolg. Wir brauchen aber auch nach 2006 attraktive Fördermöglichkeiten,
weil durch ein abruptes Ende der Förderungen die Nachhaltigkeit des bisher geschafften Strukturwandels gefährdet
wäre. Denn als Grenzregion sind wir eine Nahtstelle der Erweiterung. Die Qualität dieser Nahtstelle ist
entscheidend für den Zusammenhalt des Ganzen und somit für das Gelingen der Integration“, betonte Niessl.
Für ihn sieht es aus heutiger Sicht so aus, dass es, auf Basis einer gemeinsamen Vorgehensweise aller Ziel
1-Regionen, für das Burgenland eine entsprechende Nachfolgeförderung in Form einer auf fünf Jahre
befristeten Unterstützung geben werde. Nach ersten Berechnungen würde damit das Burgenland nach 2006
rund 100 Millionen Euro aus den Brüsseler Fördertöpfen erhalten. Die endgültige Entscheidung
darüber wird aber erst 2005 oder 2006 fallen. |