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Kardinal Schönborn: Widerstand gegen Legalisierung der Euthanasie |
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Der Wiener Erzbischof sprach zum Auftakt einer Vortragsserie über den Mittel- europäischen
Katholikentag im Kärntner katholischen Bildungshaus Tainach/Tinje Klagenfurt (www.kath.net / PEW) - "Entschiedenen Widerstand" der katholischen Kirche gegen eine europaweite Legalisierung der Euthanasie hat Kardinal Christoph Schönborn im Kärntner katholischen Bildungshaus Tainach/Tinje zum Auftakt einer Vortragsserie über den Mitteleuropäischen Katholikentag angekündigt. Derzeit werde, so Kardinal Schönborn, im Europarat die europaweite Legalisierung der Euthanasie diskutiert. "Wir werden dagegen sehr entschieden kämpfen", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz. Dieser Widerstand sei ein "Einsatz für die Menschen im Geiste des Evangeliums". Bei der Veranstaltung mit Kardinal Schönborn waren auch der scheidende Erzbischof von Ljubljana (Laibach), Franc Rode, Bischof Franc Kramberger von Maribor (Marburg) und der Kärntner evangelische Superintendent Manfred Sauer anwesend. Kardinal Schönborn erinnerte in Tainach/Tinje an das Werden der europäischen Integration "in wachsendem Ringen". Gründerväter dieser Integration wie Papst Pius XII., Alcide De Gasperi, Robert Schuman, Konrad Adenauer und viele andere Christen hätten diesen Prozess vorangetrieben, um alte Konflikte durch ein neues Miteinander zu überwinden. Diese Bewegung sei, so der Wiener Erzbischof, eine Antwort gewesen auf das "Desaster alter Feindschaften in Europa und den Wahnsinn zweier Weltkriege". Das Christentum habe Europa entscheidend geprägt sowie kulturelle und gesellschaftliche Verhältnisse mit gestaltet und erneuert. Auch heute habe Europa "tiefe und starke Quellen", aus denen es leben und sich erneuern kann, sagte Kardinal Schönborn. Österreich, im Herzen Europas gelegen, habe auf Grund seiner geopolitischen Lage und seiner wechselvollen Geschichte, eine besondere Verantwortung, die europäische Integration zu unterstützen, unterstrich der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz: "Europa ist ein zentraler Lernort des Miteinanders". Die Christen müssten sich dafür einsetzen, "dass Europa die Heimat vieler Völker wird, die ihre Identität nicht aufzugeben brauchen". Ein Europa der Solidarität werde, so Kardinal Schönborn, durch geschwisterliches Teilen geschaffen. Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Wertegesellschaft gäbe es, so Kardinal Schönborn, "noch sehr viel zu tun". Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz verwies dabei exemplarisch auf die sinkende Geburtenrate, die Euthanasiedebatte und die Entwicklungen im Bereich der Gentechnik. Auch das Fehlen einer gemeinsamen Außenpolitik führe, so Kardinal Schönborn, zur schmerzlichen Erfahrung von "Ohnmacht und Ineffizienz". Europa müsse sich angesichts der praktisch fehlenden gemeinsamen Außenpolitik fragen, "welches Bild der Uneinigkeit es dem Rest der Welt bietet". So würden sich Christen im Nahen Osten von Europa im Stich gelassen fühlen, "während ihre Länder zu Museen biblischer Geschichte werden". Die "Wallfahrt der Völker" am 22. Mai lade als Höhepunkt des Mitteleuropäischen Katholikentags dazu ein, sich der gemeinsamen Quellen wieder neu zu besinnen. Europa sei überaus reich an großen Gestalten, die durch ihr Leben und Wirken gezeigt haben, "welche Kraft im Evangelium liegt". Im künstlerischen Bereich sei der christliche Glaube "eine unvergleichliche Quelle der Schönheit" wie zahllose Beispiele der Sakralkunst und der Musik belegen. |
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